Detailseite
Frühe B-Hypergiganten der Großen Magellanschen Wolke
Antragsteller
Professor Dr. Bernhard Wolf
Fachliche Zuordnung
Astrophysik und Astronomie
Förderung
Förderung von 1999 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5150266
Ziel des Vorhabens ist es, die physikalischen Eigenschaften früher B-Hypergiganten genauer zu ermitteln. Aus guten Gründen bieten sich hier die Objekte R81 und R116 der Großen Magellanschen Wolke (GMW) an, deren Entfernung gut bekannt ist. R81 und R116 wurden mit FEROS mit einem durchschnittlichen S/N-Verhältnis von 100 und einer spektralen Auflösung von 48.000 in einem Zeitraum von 75 respektive 67 Nächten aufgenommen. Zusätzlich wurden simultan zu den spektroskopischen Messungen photometrische Daten im Strömgren-System gewonnen. Die Entwicklung massereicher Sterne ist noch immer nur sehr unzureichend verstanden. Um hier wesentliche Fortschritte zu erzielen, ist vor allem die Kenntnis der fundamentalen stellaren Parameter als Funktion der Entwicklungsphase erforderlich. Bei entwickelten Sternen wie z.B. den P Cygni-Sternen ist bisher überhaupt keine direkte Massenbestimmung aus einer Doppelsternbahn bekannt. Diese Lücke wird nun mit einer detaillierten Untersuchung des bedeckungsveränderlichen Sterns R81 in der GMW geschlossen. Mit Hilfe unseres außerordentlichen Datensatzes konnten die stellaren Parameter von R81 abgeschätzt werden. Erstmalig wurde für einen P Cygni-Stern eine starke, nichtradiale Pulsation beobachtet und eine Bahnbestimmung durchgeführt. Mit Hilfe der Bahnparameter und der photometrischen Daten konnten die Massen und Radien der beiden Systemkomponenten abgeschätzt werden. Da der Begleiter des Hypergiganten jedoch keine erkennbare spektrale Signatur zeigt, sind diese Parameter noch mit unbefriedigend großen Fehlern behaftet. Diese Fehler sollen durch eine noch weitergehende Analyse der Spektren in Zusammenarbeit mit Dr. Hadrava minimiert werden. Mit einer verbesserten Bahnbestimmung sollen dann die nichtradialen Pulsationen und andere Wechselwirkungsphänomene genauer untersucht werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Dr. Otmar Stahl