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Drug Repurposing des Antifibrinolytikums Tranexamsäure in der Unfallchirurgie – Präklinische und mechanistische Studien in Mausmodellen mit Osteoporose, Frakturen und deren Kombination.

Fachliche Zuordnung Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 515091613
 
Osteoporose und gestörte Frakturheilung haben eine hohe Prävalenz und sind durch eine Veränderung der Aktivität von Knochenzellen und Makrophagen gekennzeichnet. Wir haben zuvor gezeigt, dass der Plasminogen-Inhibitor Tranexamsäure (TXA), ein in der Unfallchirurgie weit verbreitetes Antifibrinolytikum, die Osteoblastenproliferation stimuliert, die Osteoklastenbildung hemmt und die Immunantwort von Makrophagen moduliert. Da mehrere Hinweise auf eine therapeutische Wirkung von TXA bei Erkrankungen des Bewegungsapparates unabhängig von seiner Rolle im Gerinnungssystem bestehen, soll dieses Projekt ein therapeutisches Potenzial bei Osteoporose und Frakturheilung evaluieren. WT-Mäuse mit OVX-induziertem Knochenverlust, mit Femurosteotomien oder mit deren Kombination werden mit TXA behandelt. Außerdem werden Mäuse mit globaler Plasminogen-Defizienz denselben Verfahren unterzogen, um Plasminogen-unabhängige Wirkungen von TXA zu identifizieren. Der Knochenumbau und die Frakturheilung werden mit Hilfe modernster radiologischer, histologischer und biochemischer Analysen beurteilt. In vivo Experimente werden durch in vitro Zellkulturassays ergänzt, um eine mögliche Beteiligung alternativer TXA-Rezeptoren zu testen. Parallel dazu wird das therapeutische Potenzial der systemischen und lokalen TXA-Behandlung auf die Knochenheilung anhand einer klinischen Kohorte mit hoher Tibiaosteotomie evaluiert, einem hochstandardisiertem chirurgischen Verfahren zur Therapie der frühen unilateralen Kniearthrose bei vergleichsweise jungen und gesunden Patienten. Durch die Kombination der vorgelegten Arbeitspakete soll das Projekt die notwendige translationale Evidenz liefern, um abzuschätzen zu können, ob prospektive Studien zur Untersuchung neuer Behandlungsindikationen von TXA gerechtfertigt sind.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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