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MagEIA: Magie zwischen Verflechtung, Interaktion und Analogie – Zentrum für die Erforschung von Traditionen magischer Texte Westasiens und des östlichen Mittelmeerraums im Altertum

Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Alte Geschichte
Griechische und Lateinische Philologie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 515118359
 
Texte, die in der modernen Forschung als 'magisch' bezeichnet werden, sind in den schriftlichen Überlieferungen aller antiken Kulturen Westasiens und des östlichen Mittelmeerraums prominent vertreten und stellen eine wichtige Quelle für die Religions- und Ideengeschichte des Altertums dar. Auch wenn die Problematik des Konzepts 'Magie' wohlbekannt ist, wird der Begriff selbst weiterhin produktiv in Bezug auf vergleichbare kulturelle Praktiken verwendet, die sich durch die Durchführung von transformativen Ritualen verschiedener Art auszeichnen. In übergreifenden Studien zur Geschichte der Magie in westlichen Kulturen werden heute neben der griechisch-römischen Welt routinemäßig die magischen Texte aus dem alten Ägypten und Mesopotamien als die frühesten Einflüsse auf die sich im spätantiken und nachantiken Europa entwickelnden Traditionen dargestellt. Handbücher und Tagungsbände dieses Typs spiegeln jedoch in hohem Maße disziplinäre Grenzen wider und gehen kaum auf kulturübergreifende Entsprechungen und Beziehungen ein. Fragen nach den Verflechtungen, Wechselwirkungen und Analogien zwischen den verschiedenen Traditionen magischer Texte bleiben unerforscht, und die wechselseitigen Beziehungen bleiben weitgehend unverstanden. Eine Kollegforschungsgruppe bietet das ideale Format, um dieses Desiderat anzugehen. In diesem Sinne soll MagEIA als Forum für die Verbindung von philologischer und komparatistischer Forschung zu antiken magischen Texttraditionen dienen und die nachhaltige Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Philologien sowie der Religionsgeschichte, Kulturanthropologie und Archäologie fördern. Die Forschungsziele von MagEIA entfalten sich in zwei Hauptphasen von jeweils vier Jahren. In Phase 1 wird sich die Arbeit auf drei Forschungsbereiche konzentrieren: (1) Das interdisziplinäre und vergleichende Studium magischer Texttraditionen des Alten Orients, Ägyptens und benachbarter Regionen. (2) Die philologische und vergleichende Erforschung der emischen Terminologien für Praktiken und Konzepte, die mit magischen Texttraditionen verbunden sind. (3) Die Entwicklung einer Annotationsmethode für die vergleichende Analyse und Darstellung magischer Texte. Das Rückgrat von MagEIA bilden die PIs und ihre Teams an der Universität Würzburg. Das Fellow-Programm für Forschende, die sich auf die Erforschung der Magie in der Antike spezialisiert haben, wird sicherstellen, dass eine repräsentative Auswahl von Quellen Berücksichtigung findet. Die Fellows werden den Diskurs von MagEIA bereichern, indem sie unterschiedliche Forschungsdesigns, Methoden, Datentypen und disziplinäre Perspektiven einbringen. MagEIA wird Methoden der Textanalyse und Modelle des kulturübergreifenden Vergleichs entwickeln, die das Studium der Magie im Altertum auf eine neue Ebene heben und die Erforschung der Verbreitung von Wissen und der Überlieferung von Texten in Westasien und im östlichen Mittelmeerraum vom dritten Jahrtausend v. Chr. bis in die Spätantike befruchten werden.
DFG-Verfahren Kolleg-Forschungsgruppen
 
 

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