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Kirchen im Umbruch zur Moderne. Milieubildungsprozesse im nordwestdeutschen Protestantismus 1849-1914

Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung von 1999 bis 2000
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5152776
 
Die Arbeit untersucht die Reaktionsformen protestantischer Kirchen auf die gesellschaftlichen Modernisierungsprozesse in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in vergleichender Perspektive; Untersuchungsobjekte sind die Landeskirchen Bremen, Hannover und Oldenburg. Dabei bedient sie sich methodisch des in der Katholizismus- und der Parteienforschung bewährten Milieubegriffs, um die zunehmende innere Formierung und äußere Abschottung des Protestantismus zu analysieren. Untersuchungsgegenstände sind die Organisation der Milieus in Kirchen, Gemeinden, Verbänden und Vereinen, die kirchliche Publizistik, die soziale Zusammensetzung, die prägenden Werte und Normen sowie die Formen der Sozialisation in das Milieu und dessen Tradierung im Alltag. In der Außenperspektive werden die Beziehungen zu den anderen entstehenden Milieus, zum Staat, zu den Parteien und zur Gesellschaft analysiert. Insgesamt zeigt sich dabei, daß der Protestantismus keineswegs hilflos oder traditionsfixiert auf soziale Veränderungen reagierte, sondern - regionalspezifisch, aber zunehmend einheitlich - geistige, organisatorische, soziale und politische Kompetenzen entwickelte, um den volkskirchlichen Protestantismus bis in die 1960er Jahre hinein zu stabilisieren.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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