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Edition des altägyptischen Totenbuchs vom Neuen Reich bis zur Römerzeit
Antragstellerin
Professorin Dr. Ursula Rößler-Köhler (†)
Fachliche Zuordnung
Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung
Förderung von 1994 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5153516
Die Neuedition des Totenbuchs soll einem Desiderat ersten Ranges in der Ägyptologie begegnen. Die Totenliteratur Altägyptens, einer der wichtigsten, umfangreichsten und bislang zu wenig beachteten Literaturbereiche dieser Kultur wird beherrscht von drei großen Textcorpora. Es sind - nach Zeit und Anbringungsort grob geordnet - die Pyramidentexte (Altes Reich), die Sargtexte (Mittleres Reich) und das Totenbuch (Neues Reich bis Spätzeit), das im Gegensatz zu den Pyramidentexten und Sargtexten zum größten Teil bebildert ist ("Vignetten"). Für diese Corpora gilt nun in unterschiedlicher Ausprägung, daß ihre vollständige Bearbeitung noch aussteht. Während die Pyramidentexte und Sargtexte immerhin in jeweils einer grundlegenden Textausgabe vorliegen und zudem recht umfangreiche Projekte ihrer Textergänzung und weiteren Bearbeitung gewidmet sind, existiert für das Totenbuch einzig eine inzwischen über hundertjährige Edition (Naville), die weder eine exakte Arbeit an den dort aufgelisteten Texten und Vignetten erlaubt noch die zeitliche Breite des Text- und Bildcorpus auch nur annähernd umfaßt.Die wenigen dem heutigen Editionsstandard entsprechenden, zwischenzeitlich erschienenen Einzelpublikationen von Totenbuchhandschriften und die in diversen Zeitschriften und Publikationen verstreuten Einzeluntersuchungen zum Totenbuch, die neueren Datums sind, können die Lücke einer grundlegenden Herausgabe des Totenbuch-Corpus nicht schließen.Da die zuvor genannten drei Corpora nicht unabhängig voneinander entstanden sind und damit ein jedes Arbeiten an den PT und CT fast zwangsläufig in die Texte des Totenbuches mit einmünden, ist auch für alle übergreifenden Untersuchungen innerhalb der Totenliteratur Ägyptens eine Neuedition des Totenbuches als sichere Textgrundlage dringend erforderlich.Das Projekt möchte diese Lücke in realisierbarer Form schließen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen