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SFB 1665:  Sexdiversity - Determinanten, Bedeutungen und Implikationen der Geschlechtervielfalt in soziokulturellen, medizinischen und biologischen Kontexten

Fachliche Zuordnung Medizin
Biologie
Geisteswissenschaften
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 515637292
 
Die Kategorisierung von Geschlecht, sowie die Beziehung zwischen biologischem Geschlecht (Körpergeschlecht oder Sex) und sozialem Geschlecht (Gender) gehören zu den umstrittensten Aspekten unseres Verständnisses des menschlichen Körpers. In jüngster Zeit wurde sowohl in den Geisteswissenschaften als auch in den Biowissenschaften erhebliche Kritik an einem ausschließlich binären und essentialisierenden Modell von Geschlecht geübt. Ein Ausgangspunkt für neue Forschungen ist daher die Feststellung, wie vielschichtig und dynamisch biologisches Geschlecht ist und dass deshalb kontextabhängige Bezugsrahmen benötigt werden. In diesem SFB geht es darum, die Vielfalt von Geschlecht in verschiedenen Forschungskontexten zu definieren. In den verschiedenen Analyseebenen - von den Zellen bis zu den Organen, von den Organismen bis zu den Gesellschaften - und durch die Beschreibung der Determinanten, Bedeutungen und Auswirkungen von Geschlecht auf jeder dieser Ebenen werden wir präzisieren, worauf sich "biologisches Geschlecht" bezieht. Der SFB wird uns in die Lage versetzen, der zentralen Hypothese nachzugehen, dass Geschlecht vielfältig ist und sich durch kontextabhängige Unterschiede manifestiert, die auf multiplen Ebenen entstehen. Wir werden modernste Methoden aus den Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften einsetzen. Der SFB bringt hervorragende Wissenschaftler:innen, Forscher:innen und Kliniker:innen der Universität zu Lübeck und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel zusammen. Hinzu kommen ausgewählte externe Expert:innen aus Berlin, Flensburg, Magdeburg, München und Hannover mit Expertise in der DSD-Forschung, der Geschlechterforschung und Jurisprudenz. Zentral für die Organisation des SFB ist die Förderung inter- und transdisziplinären Arbeit zwischen Biowissenschaften, Medizin, Geistes- und Sozialwissenschaften. Gemeinsam werden wir neue Forschungsfragen und ein neues Verständnis von Geschlechtervielfalt entwickeln und Interessengruppen und gesellschaftliche Akteure in den Forschungsprozess einbeziehen. Mit dem SFB hoffen wir, die Art und Weise, wie Geschlecht als Forschungsvariable in der biomedizinischen Forschung betrachtet wird, zu verändern, indem wir Definitionen und Bezugsrahmen für Geschlecht bereitstellen, die kontextbezogen sind und seiner Komplexität und vielschichtigen Natur gerecht werden. Dies wird zu einem genaueren und differenzierteren Verständnis von biologischem Geschlecht und geschlechtlicher Vielfalt führen und damit eine solide Grundlage für die personalisierte Medizin schaffen. Der Beitrag der Geistes- und Sozialwissenschaften wird darin bestehen, das Verständnis für die Interaktion von Sex und Gender zu vertiefen und die methodische Reflexivität zu unterstützen. Die Ergebnisse des SFB werden die Determinanten, die Bedeutung und die Auswirkungen von Geschlecht und Geschlechtervielfalt erhellen, die von größter gesellschaftlicher Relevanz sind und den Kern unseres Selbstverständnisses als Menschen ausmachen.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche

Laufende Projekte

Antragstellende Institution Universität zu Lübeck
 
 

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