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Das römische Brand- und Körpergräberfeld Heidelberg-Neuenheim. Die Ausgrabungen 1951-1969

Antragstellerin Dr. Renate Ludwig
Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 1999 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5156552
 
Im Heidelberger Stadtteil Neuenheim wurde über einen Zeitraum von 18 Jahren eines der größten römerzeitlichen Gräberfelder in Süddeutschland systematisch und nahezu vollständig freigelegt. Zu beiden Seiten der Römerstraße nach Ladenburg reihten sich dort an die 1500 Brand- und Körpergräber aus dem 1.-3. Jahrhundert mit unterschiedlichsten Beigaben- und Bestattungssitten. Grabsteine, Inschriften-, Relief- und Architekturreste zeugen von monumentaler Grabarchitektur. Der erstmaligen Erfassung und Auswertung des überaus reichen Fund- und Befundmaterials kommt überregionale Bedeutung zu Schwerpunktthemen ergeben sich aus Zeitstellung und Vollständigkeit: Der sog. "Romanisationsprozeß" das Fortleben ethnischer Besonderheiten und der Vorgang wachsender Anpassung und Infiltration verschiedener Volksgruppen. Umfang und Vollständigkeit erlauben auch demographische Aussgaben zur gleichzeitig in Militär- und Zivilsiedlung lebenden Bevölkerung. Ergebnisse, die sicherlich auf weniger gut dokumentierte Siedlungsplätze in Süddeutschland übertragbar sind.
Anthropologische Untersuchungen lassen Hinweise auf pathologische Erscheinungen, auf Ernährung und soziale Schichtung erwarten. Die zahlreichen Fleisch- und Tierbeigaben aber auch separate Pferde-, Esel- und Hundebestattungen geben dem Archäozoologen eine selten vollständige Materialgrundlage. In der Zusammenschau aller Einzelaspekte erwarten wir neben dem Erkennen differenzierter regionaler Eigenheiten auch großräumige Entwicklungstendenzen, wobei Heidelberg für Süddeutschland als Fallbeispiel Geltung haben könnte. Alle historischen, archäologischen, anthropologischen und archäozoologischen Ergebnisse fließen in eine mehrbändige wissenschaftliche Publikation.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Dieter Planck
 
 

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