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Erfassung und Digitalisierung der Wasserzeichen in frühen Notendrucken mit mehrstimmiger Musik

Antragsteller Dr. Klaus Ceynowa
Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 515673081
 
Die Bayerische Staatsbibliothek (BSB) besitzt mit einem Gesamtbestand von 2.300 Exemplaren eine der bedeutendsten Sammlungen von Notendrucken des 16. und 17. Jahrhunderts mit mehrstimmiger Musik. Es handelt sich um musikwissenschaftlich prominente, zum großen Teil äußerst wertvolle Werke aus der Gründungszeit der Bibliothek und aus den späteren systematischen Ergänzungen für diesen Sammelschwerpunkt. Das Projekt zielt darauf ab, mit den frühen Notendrucken ein neues und bislang unerschlossenes Gebiet in der Wasserzeichenforschung zu bearbeiten. Dabei ist das früheste Segment dieser Gruppe, vom Beginn des Notendrucks Ende des 15. Jahrhunderts bis zum Jahr 1550 thematisiert. Es umfasst ein Volumen von 329 Exemplaren mit einer Gesamtzahl von 901 physischen Einheiten. Enthalten sind darin Chorbücher, Tabulaturen, mehrteilige Stimmbuchsets, Einblattdrucke und Theoretika. Anhand einer systematischen Erfassung der Wasserzeichen in den Musikdrucken der BSB bis zum Jahr 1550 soll ein Referenzbestand von überwiegend datierten Quellen gebildet werden. Im Rahmen des Projekts werden die Wasserzeichen erfasst, dokumentiert, mittels Thermografie-Technik digitalisiert und katalogisiert. Die Ergebnisse des Projekts werden dabei in die maßgeblichen Datenbanken integriert. Für den Bereich der Filigranologie ist dies das „Wasserzeichen Informations-System“ (WZIS). Über WZIS werden die Aufnahmen auch automatisch im internationalen Portal „Bernstein – The memory of paper“ nachgewiesen. Für den Bereich der Musikquellen ist der RISM-OPAC als weltweit größte Datenbank seiner Art zentral. Aufgrund der international bedeutenden Sammlung und des Umfangs des Bestandes, eignen sich die Quellen der BSB hierfür in besonderer Weise. Für die Wasserzeichenforschung wird dadurch ein bislang unzureichend erschlossenes Quellensegment zugänglich gemacht. In gleicher Weise sollen die Ergebnisse eine neue Grundlage für Forschungen zum Beginn des Notendrucks, den Distributionswegen von Musikquellen des 16. Jahrhunderts und den Anfängen der industriellen Musikwirtschaft geben.
DFG-Verfahren Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
 
 

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