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Seismizität des Schwarmbebengebietes Vogtland/NW-Böhmen

Fachliche Zuordnung Physik des Erdkörpers
Förderung Förderung von 1999 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5157936
 
Das Vogtland und NW-Böhmen zeichnen sich durch erhöhte intrakontinentale Seismizität und das Auftreten von Schwarmbeben aus. Um den besonderen Charakter dieser seismotektonischen Region systematisch zu untersuchen, wird mit dem Aufbau eines optimal konfigurierten Beobachtungsnetzes und eines zentralen Datenarchivs begonnen. Digitale Wellenformanalysen sollen zu verbesserten Herdortungen und Lokalmagnitudenbestimmungen auf der Basis eines homogenen Magnitudensystems führen. Für statistische Untersuchungen wird der Erdbebenkatalog der seit 1962 instrumentell erfaßten Mikroseismizität homogenisiert. Die räumliche, zeitliche und energetische Verteilung der Erdbeben wird mit Hilfe der multifraktalen Analyse quantifiziert. Es werden Gebiete, in denen Schwärme auftreten, von Gebieten, in denen Einzelbeben auftreten, unterschieden und seismisch aktive Herdzonen abgegrenzt und charakterisiert. Gleichzeitig werden für mehrere Schwärme genaue Relativlokalisierungen durchgeführt, um die geringen Abstände der Hypozentren von Schwarmbeben zu erfassen und ihre Anordnung zu bestimmen. Bruchzonen, auf denen Schwarmbeben stattfinden, können erkannt und bezüglich ihrer Tiefenerstreckung beschrieben werden. Das ermittelte seismotektonsiche Abbild wird mit tektonischen Störungskartierungen verglichen und interpretiert. Zeitliche Betrachtungen bezüglich möglicher Zyklen, Herdmigrationen und Vorläufereffekte sollen gemeinsam mit Magnitudenhäufigkeitsuntersuchungen zu einer seismologisch fundierten Definition des Schwarmbebenberiffs führen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Tschechische Republik
 
 

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