Erklären als didaktisches Handeln

• Antragsteller: Professor Dr. Ewald Kiel
• Fachliche Zuordnung: Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
• Förderung: Förderung von 1999 bis 2000
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5158524

Lehrer und Schüler sind häufig damit befaßt, einander Erklärungen zu geben, Erklärungen gemeinsam oder in Gruppen zu entwickeln oder Erklärungen miteinander auszuhandeln. Trotz dieser offensichtlichen Alltäglichkeit und Notwendigkeit des Erklärens wird dieses Phänomen in der didaktischen Forschung vernachlässigt. Die vorliegende Arbeit widmet sich diesem Defizit. In einer qualitativ und quantitativ angelegten Studie werden im Spannungsfeld von "Theoretikerdidaktiken" (klassische Didaktiken von Comenius bis Nathaniel Gage) und von "Praktikerdidaktiken" (Analyse von Schulbüchern, Abituraufgaben, Unterrichtsbeobachtungen) Kriterien für die Analyse, Gestaltung und Evaluation von Erklärungshandlungen der Lehrer und Schüler im Unterricht entwickelt. Dabei wird der für die Didaktik relevante Erklärungsbegriff sorgfältig abgegrenzt von den Begriffen des Erklärens in Philosophie, Wissenschaftstheorie, sprachwissenschaftlichen Diskurstheorien und psychologischen Theorien kindlichen Denkens. Im Rahmen der Überlegungen zum Erklären werden Formen didaktischen Handelns von der frühen Neuzeit bis zur Moderne mit Hilfe dreier basaler didaktischer Handlungsmodelle (Übertragen von Wissen, Entwickeln von Wissen und Aushandeln von Wissen) historisch und systematisch dargestellt und allgemeine Modelle ihrer kontextbezogenen Anwendung entworfen.

• DFG-Verfahren: Publikationsbeihilfen