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Motivationsförderung in Mathematik durch Personalisierte Relevanzinterventionen

Fachliche Zuordnung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 515854064
 
Die Erwartungs-Wert-Theorie postuliert, dass die Erwartungen von Schüler*innen darüber, wie gut sie in einem Fach sein können, und ihre subjektive Wertschätzung dieses Faches ihre Motivation erhöhen. Tatsächlich zeigt die Forschung eindrücklich, dass die Erwartungen und Werte von Schülern wichtige Prädiktoren ihrer schulischen Anstrengungsbereitschaft und Leistung sowie ihrer Bildungsverläufe sind. Allerdings nehmen diese motivationalen Überzeugungen in verschiedenen Schulfächern, insbesondere in Mathematik, im Lauf der Schulzeit typischerweise ab. Daher ist es wichtig Wege zur Aufrechterhaltung der Motivation im Schulkontext zu finden.Ausgehend von der Erwartungs-Wert-Theorie haben sich kurze Interventionen zur Erhöhung der wahrgenommenen Relevanz des Lernmaterials für das Leben der Schüler*innen als vielversprechend in der Förderung von Motivation, Leistung und akademischen Entscheidungen erwiesen. Solche Interventionen können somit einen starken, kosteneffizienten Hebel zur Förderung der akademischen Entwicklung von Schüler*innen darstellen. Gleichzeitig zeigten sich in einigen Studien auch gemischte Effektmuster und die gefundenen Effekte variieren in Abhängigkeit von Merkmalen der Schüler*innen. Daher ist es wichtig die Prozesse zu untersuchen, die diese Interventionen für spezifische Gruppen von Schüler*innen effektiv machen.Das vorgeschlagene Projekt baut auf früheren Studien der Antragstellerin auf, in denen eine Relevanzintervention mit Neuntklässler*innen in Mathematik getestet wurde. Es erweitert diese Vorarbeiten, indem die ablaufenden Prozesse näher betrachtet werden und systematisch getestet wird, wie diese Interventionen für Schüler*innen mit unterschiedlichen Merkmalen personalisiert werden können. Beruhend auf dem Interventionsmaterial aus früheren Studien wird daher eine digitale Relevanz¬intervention entwickelt, die die Personalisierung ermöglicht. Es werden zwei experimentelle Studien mit Neuntklässler*innen in Mathematik durchgeführt, um verschiedene Faktoren zu testen, die bei der Personalisierung von Relevanzinterventionen berücksichtigt werden sollten, und schließlich die Wirksamkeit einer personalisierten Relevanzintervention im Vergleich zu einer „One Size Fits All“-Intervention und einer Kontrollbedingung zu evaluieren. Ausgehend von der Erwartungs-Wert-Theorie wird zudem untersucht, ob eine Kombination aus Erwartungs- und Relevanz-intervention wirksamer ist als eine alleinige Relevanzintervention.Die Ergebnisse des vorgeschlagenen Projekts werden Implikationen für die Theorie haben, aber auch hochrelevant für die Bildungspraxis sein. Es wird erwartet, dass von den Interventionen insbesondere Schüler*innen aus Gruppen mit einem Risiko für eine niedrige Motivation in Mathematik profitieren (d.h. weibliche Jugendliche, Schüler*innen mit Migrationshintergrund und Schüler*innen mit geringen Erwartungen). Daher können sie helfen mit diesen Faktoren einhergehende Bildungsdisparitäten in der Praxis zu reduzieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug USA
 
 

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