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Rutschungsprozesse am Ligurischen Kontinentalrand (u.a. geophysikalische Charakterisierung, in situ-Messungen, Beprobung) - Koordinatorantrag M73

Antragsteller Professor Dr. Achim Kopf
Fachliche Zuordnung Atmosphären-, Meeres- und Klimaforschung
Förderung Förderung von 2007 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 51605709
 
Im Rahmen der Expedition M73 werden zwei Fahrtabschnitte im Westlichen Mittelmeer durchgeführt. Abschnitt M73/1 zielt auf In situ-Untersuchungen zum Studium der Hangstabilität an der Ligurischen Küste, während M73/2 mittels Flachbohrungen Hydro thermal Systeme in einem Inselbogenmilieau (Tyrrhenisches Meer) geologisch und mikrobiologisch untersucht. Abschnitt M7 B/l Die Fahrt LIMALAMO (Ligurian Margin Landslide Measurements & Observatory) hat zum Ziel, untermeerische Rutschungen an Ligurischen Kontinentalhang mittels geophysikalischer Methoden, in situ-Messungen und Beprobung zu charakterisieren. Regionalziel ist ein Gebiet nahe Nizza, wo 1979 Hanginstabilität einen kleinen Tsunami auslöste, und wo mittelfristig IODP Bohrungen geplant sind. Diese sollen, im Verbund mit dem EU-Exzellenznetzwerk ESONET (European Seafloor Observatory NETwork) verkabelt werden, um Echtzeilmessungen zu erlauben. Auf der Fahrt M73/1 werden entscheidende Voruntersuchungen am nach wie vor potentiell instabilen Kontinentalhang stattfinden. Diese helfen Schlüsselhypothesen zu den Auslösem (Grundwassereinstrom, hoher Porendruck, sensitive Tonlagen) zu testen. Zu den Methoden zählte der Einsatz von Freifall-CPT- und Wärmestromlanzen, Fluidbeprobung und CTD-Messung mit dem Fahrzeug MOVE, und eine detaillierte geophysialische Charakterisierung sowie Sedimentbeprobung im 40 bis 2800 m Wassertiefe. l Abschnitt M7 3/2 Das Ziel der Fahrt PALINDRJLL ist es, anhand von Flachbohrungen erstmals Informationen über die dritte Dimension rezenter Massivsulfidvorkommen zu erheben, die sich in einem flachmarinen Inselbogenmilieu gebildet haben. Speziell soll getestet werden, inwieweit die Natur der Nebengesteine die Bildung von Sulfidablagerungen unterhalb des Meeresbodens bestimmt. Anhand des zu gewinnenden Kernmaterials sollen Herkunft, Art und Entwicklung der sulfidbildenden Hydrothermalfluide rekonstruiert werden. Es ist zu überprüfen, ob ein Eintrag magmatischer Volatile in diese flachmarinen (<1000m) Hydrothermalsysteme des Tyrrhenischen Meeres eine Voraussetzung für die hohen Edelmetall- und Spurenelementgehalte in diesen Systemen darstellt oder ob die anomal hohen Elementgehalte allein auf das Kochen der Hydrothermalfluide im flachmarinen Milieu zurückgeführt werden können. Darüber hinaus soll gezeigt werden, welche Mikroorganismen im Untergrund der Hydrothermalsysteme des Tyrrhenischen Meeres auftreten, welche speziellen Organismen die besonders gasreichen Vorkommen charakterisieren, und ob sich Auswirkungen der hohen toxischen Spurenmetallgehalte auf die mikrobiellen Lebensgemeinschaften nachweisen lassen.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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