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Nationale Interministerielle Koordination und Internationale Verhandlungen. Modellierung und Erklärung des Amsterdamer Vertrages

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 1999 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5465350
 
Ziel der Studie ist die theoriegeleitete Analyse des Verhandlungsprozesses und des Verhandlungsergebnisses der mit dem Amsterdamer Vertrag abgeschlossenen Regierungskonferenz 1996. Dazu gehört auch die Untersuchung der nationalen Präferenzbildung, für die der interministeriellen Koordination eine besonderer Bedeutung zukommt. Die in der Lehre von internationalen Beziehungen immer noch vorherrschende 'unitary actor'-Perspektive wird zur Mehrebenen-/Mehrarenentheorie innerstaatlicher Präferenzbildung und internationaler Verhandlungen weiterentwickelt. In Orientierung an dem von Putnam (1988) initiierten Ansatz von Mehrebenenspielen konzentriert sich das Projekt dabei im Rahmen eines Zwei-Ebenen-Problems auf die Wechselwirkungen zwischen der interministeriellen Positionsfindung einerseits und einem konkreten internationalen, multilateralen Verhandlungssystem andererseits, nämlich der im Juni 1997 in Amsterdam zu Ende gegangenen Regierungskonferenz 1996. Der Mehrebenencharakter soll nicht nur theoretisch formuliert, sondern auch empirisch erfaßt werden, so daß Hypothesen getestet werden können.Allgemeine Fragestellung der Studie ist, inwieweit spezifische Akteurs- und Institutionenkonstellationen in den nationalen Ministerien der Mitgliedstaaten sich erschwerend bzw. erleichternd auf den Verlauf und das Ergebnis von internationalen multilateralen Verhandlungen auswirken. Welches Einflußgewicht besitzen einzelne Ministerien auf die nationale Positionsformulierung? Die Modellierung des Gesamtsystems erfolgt mit Hilfe des tauschtheoretischen Ansatzes von Coleman. Die Regierungskonferenz 1996 dient als empirisches Beispiel für die allgemeine Problematik des Zusammenhangs von nationaler Präferenzbildung und Verhandlungsspielraum in internationalen Verhandlungen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Beteiligte Person Professor Dr. Paul Thurner
 
 

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