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Gehörlose in Sachsen an der Wende vom 18. zum 19. Jh.
Antragsteller
Dr. Hans-Uwe Feige
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 1999 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5161794
Der Antrag verfolgt das Ziel, anhand der Biographien ausgewählter Gehörloser, die an der Wende vom 18. zum 19. Jh. in Sachsen lebten, den Platz dieser sozialen und kulturellen Minderheit in der deutschen Gesellschaft dieser Zeit zu bestimmen. Erörtert wird u.a. die Frage, inwieweit das jahrhundertalte Vorurteil hinsichtlich der Bildungsunfähigkeit "taub und stumm geborener" Menschen im Zeitalter der ausgehenden Aufklärung noch wirkte und emanzipatorische Bestrebungen von Gehörlosen behinderte. Die Verhältnisse in Sachsen sind in diesem Kontext von besonderer Bedeutung. Sachsen war von allen deutschen Territorialstaaten der erste, der die "Anlernung von Taubstummen zu einer Profession" gesetzlich regelte (Landesökonomie-, Manufaktur- und Kommerziendeputation des Thomas Freiherr von Fritsch, 14. April 1764).
Das 1778 in Leipzig gegründete kurfürstliche sächsische Institut für Stumme und andere mit Sprachgebrechen behaftete Personen war die erste staatlich geförderte Bildungseinrichtung für Gehörlose in Deutschland. Hier wurden neben sächsischen "Landeskindern" Gehörlose aus anderen deutschen Staaten, aus Polen, Österreich, Ungarn und dem Baltikum ausgebildet.
Das 1778 in Leipzig gegründete kurfürstliche sächsische Institut für Stumme und andere mit Sprachgebrechen behaftete Personen war die erste staatlich geförderte Bildungseinrichtung für Gehörlose in Deutschland. Hier wurden neben sächsischen "Landeskindern" Gehörlose aus anderen deutschen Staaten, aus Polen, Österreich, Ungarn und dem Baltikum ausgebildet.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
