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Liebe als Roman. Zur Koevolution intimer und literarischer Kommunikation

Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 1998 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5163254
 
Mit der Unterstützung der DFG habe ich meine Habilitationsschrift "Liebe als Roman. Zur Koevolution intimer und literarischer Kommunikation" abschließen können. Die Arbeit leistet einen Beitrag zur Frage nach der Entstehung des Romans und zur gleichzeitigen Entwicklung der Liebe im Roman des 17. und 18. Jahrhunderts. Die zentrale Hypothese ist, dass das Motiv der Liebe in der gattungspoetischen Exklave des Romans auf eine besondere "Nische" trifft, in der es solange zu evoluieren vermag, bis die unter Führung des Motivs gewandelte Gattung die poetologische Reflexion derart unter Druck setzt, dass das regel- und gattungspoetische Paradigma zerbricht und neue Theorien des Romans notwendig werden. Auf drei Ebenen wird der Zusammenhang von Motiv, Gattung und poetologischer Reflexion verfolgt: erstens auf der Ebene poetologischer Programme von Huet bis Hegel, zweitens in der in- und außerliterarischen "Umwelt" des Romans, hier vor allem in Bezug auf die massenmedialen Vorläufer der Gattung in der Zeitungsliteratur sowie auf das Syndrom der Langeweile verursachenden freien Zeit, und drittens auf der Ebene der literarischen Kommunikation der Werke. Das Motiv der Liebe verknüpft diese Ebenen miteinander. Der sozialhistorische Untersuchungschwerpunkt liegt auf der deutschen Entwicklung massenmedialer Kommunikation im 16., 17. und 18. Jahrhundert, in deren Produkten - etwa in den 'Newen Zeytungen' und 'Novellen' - ich einen evolutionären Protagonisten der Gattung des Romans ausmache und in deren kulturellen Effekten ein Grund für die Entstehung eines bestimmten Rezeptionstyps zu finden ist, der dann im Roman nach Unterhaltung freier Zeit suchen wird.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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