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Tradition und Innovation. (1) Alte und neue Kirchen im religiösen Markt Südafrikas (2) Die Ökonomie des sakralen Raums in Durban, Südafrika

Fachliche Zuordnung Religionswissenschaft und Judaistik
Förderung Förderung von 2007 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 51647334
 
Akteure im religiösen Markt versuchen Marktsegmerite zu besetzen oder ihre Konkurrenten aus Marktnischen zu verdrängen, während die Spieler des religiösen Feldes um Positionen im Feld konkurrieren. Beide theoretischen Rahmen der ersten Projektphase bedienen sich räumlicher Metaphern. Der Fortsetzungsantrag schärft den methodologischen Fokus durch gemeinsame Forschung an einem Ort, und führt das Raumkonzept als explizites analytisches Werkzeug ein, wobei davon ausgegangen wird, dass es sich bei sakralem Raum um sozial produzierten Raum handelt (Lefebvre 1991, 2000). Räumliche Praktiken (espaces pergus) wie Rituale trennen sakralen vom säkularen Raum. Die so geschaffenen heiligen Orte stehen als repräsentative Räume (espaces vecus) für ihre religiöse Gruppierung und strukturieren den säkularen Raum. Diese gegenläufigen oder übereinstimmenden sakralen und säkularen Landschaften bilden die Repräsentationen von Raum (espaces congus), sowohl innerhalb der Stadt Durban als auch in den darüber hinausgehenden transnationalen Sphären der Migrantenreligionen. Mit dem Begriff der Ökonomie des sakralen Raums betont das Projekt Konkurrenz als Aspekt der sozialen Produktion von Raum. In Fortführung der ersten Phase werden historische Prozesse betont, sowie die Rolle von Tradition und Innovation im religiösen Markt oder Feld diskutiert. Rituale produzieren sowohl räumliche wie auch zeitliche Strukturen. Das Projekt analysiert, inwieweit sakraler Raum und sakrale Zeit als contra-hegemoniale Strukturen betrachtet werden können (heterotopias - Foucault 2008). Dieser Ansatz scheint insbesondere für Südafrika vielversprechend, da dort der Apartheidstaat soziale Kontrolle primär über die Strukturierung von Raum und Zeit, über saisonale Arbeitsmigration, homelands, und townships durchgesetzt hat.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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