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Speichelproteine und Glykoproteine bei Kleinkindern mit "Nursing Bottle Caries"
Antragsteller
Professor Dr. Stefan Ruhl
Fachliche Zuordnung
Zahnheilkunde; Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Förderung
Förderung von 1999 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5165376
Die Adhäsion oraler Mikroorganismen im ständigen Flüssigkeitsstrom der Mundhöhle stellt den ersten, entscheidenden Schritt in der bakteriellen Besiedlung oraler Hart- und Weichgewebe dar. Unter bestimmten Bedienungen, wie zum Beispiel einer saccharosereichen Ernährung, wird die Homöostase in der dentalen Plaque gestört. Die daraus resultierenden Veränderungen im "microenvironment" (pH, Toxine) sind Ursache der beiden Haupterkrankungen in der Zahnheilkunde, nämlich der Parodontitis und Karies. Die Zahnkaries, verursacht durch säureproduzierende Mutans Streptokokken und Laktobazillen in der Plaque, korreliert eindeutig mit dem Vorhandensein kurzkettiger Kohlenhydrate, vor allem Saccharose, in der Nahrung. Besonders deutlich wird dieser Zusammenhang bei den verheerenden Zahnschäden, die an den Oberkieferfrontzähnen von Kleinkindern durch nächtliches Dauernuckeln mit gesüßten Getränken verursacht werden ("Nursing Bottle Caries"). Es hat sich jedoch gezeigt, daß Fehlernährung durch die Flasche zwar Voraussetzung, vermutlich jedoch nicht alleinige Ursache für diese besonders floride Form der Karies ist. Über mögliche endogene Dispositionen für das erhöhte Kariesrisiko bei diesen Kindern ist wenig bekannt. Es wäre denkbar, daß unter anderem die individuelle Zusammensetzung der Speichelproteine und Glykoproteine aufgrund der Wechselwirkungen mit der oralen mikrobiellen Flora bei der Pathogenese dieser Karies eine potentielle Rolle spielen könnte. Ziel der geplanten Studie ist es, Proteine und Glykoproteine, die als potentielle Adhäsions- oder Agglutinationsrezeptoren für orale Bakterien dienen können, im Speichel von Kindern mit "Nursing Bottle Caries" zu analysieren. Das Vorkommen dieser Proteine soll mit dem bei kariesfreien Kindern verglichen werden, um zu ergründen, ob eine Relation zur Karies-Disposition gefunden werden kann.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen