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Das islamische Recht im Wandel. Riba, Zins und Wucher in Vergangenheit und Gegenwart

Fachliche Zuordnung Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung Förderung von 1999 bis 2000
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5165551
 
Die Schari'a das islamische Recht, wird immer noch als unwandelbares, nicht den Realitäten des Lebens angepaßtes Rechtssystem beschrieben, das ein Hindernis für die Entwicklung der islamischen Welt gewesen sei und mit dem `islamischer Fundamantalismus' wieder werden wird. Ein besonderes Hindernis sei das sogenannte Zinsverbot. Die Untersuchung "Schari'a im Wandel" geht der Frage nach, ob diese Vorstellungen realitätsadäquat sind. Am Beispiel des ribã, gemeinhin mit `Zins' oder `Wucher' übersetzt, wird die Diskussion im älteren islamischen Recht und die neuere Diskussion mit geographischem Schwerpunkt Ägypten untersucht. Es zeigt sich für die ältere Diskussion in reinen Rechtswerken, Hadithsammlungen, Korankommentare u.a., daß diese ältere Rechtsliteratur hochflexibel und den Erfordernissen der vorkolonialen islamischen Welt in hohem Maße angemessen war. Gründe für die gegenüber Europa geringere wirtschaftliche Entwicklung sind nicht im System des islamischen Rechts zu suchen, andere Ursachen sind hier von größerer Bedeutung. Die neuere Diskussion erweist sich in ihrer sog. modernistischen wie auch der `fundamentalistischen' Spielart als Teil der Moderene und hat damit ebenfalls Anteil an den Problemen dieser Moderne, sie ist keine `fundamentale' Kritik.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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