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Ablagerungen partikulären Materials im Litoral des Müggelsees, deren Bildung, Verbleib und Bedeutung für das Ökosystem im plankton- und im makrophytendominierten Zustand
Antragsteller
Dr. Hans-Peter Kozerski
Fachliche Zuordnung
Hydrogeologie, Hydrologie, Limnologie, Siedlungswasserwirtschaft, Wasserchemie, Integrierte Wasserressourcen-Bewirtschaftung
Förderung
Förderung von 1999 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5166194
Flachseen können bei mittlerer Nährstoffbelastung zwischen relativ stabile Zustände einnehmen, den makrophytendominierten mit klarem Wasser und den planktondominierten mit trübem Wasser. Die Stabilität beider Zustände sowie der Übergang von einem zum anderen wird vor allem durch das partikuläre Material beeinflußt. Eine wichtige Rolle spielt dabei der ufernahe Flachwasserbereich (Litoral). Geringer räumlicher Abstand zum Sediment und extrem stark wechselnde hydrodynamische Bedingungen führen zu intensivem Stoffaustausch, z.B. durch Sedimentation und Resuspension großer Mengen toten und lebenden Materials. Die Austauschbedingungen im Litoral werden in starkem Maße durch die Makrophyten modifiziert, da diese die Hydrodynamik sowohl großräumig als auch an den einzelnen Grenzflächen mitbestimmen. Außerdem stellen die Blätter der Submersen selbst bedeutende zeitweilige Ablagerungsflächen dar, mit denen ein intensiver Austausch stattfinden kann. Über die Geschwindigkeit dieser Prozesse, die Höhe der Ablagerungen und ihre Wirkungen auf die Biozönose und auf den Nährstoffhaushalt ist noch zu wenig bekannt, um deren Rolle bezüglich der Bistabilität beurteilen zu können. Mit Hilfe neuartiger flacher Sedimentfallen, einer Resuspensionsglocke und anderen Methoden wird es möglich werden, bisher nicht zugängliche Größen zu quantifizieren und in Kooperation mit den Partnern innerhalb des Gemeinschaftsprojektes das gegenwärtige Übergangsverhalten des Müggelsee-Ökosystems zum makrophytendominierten Zustand zu verstehen, Prognosen abzugeben und ggf. auch Empfehlungen für Maßnahmen abzuleiten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen