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Die Rolle von Gamma-Aminobuttersäure- (GABA-)ergischen Langstreckenprojektionen bei der Angsthemmung
Antragstellerin
Dr. Judith Kreutzmann
Fachliche Zuordnung
Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 516641042
Angststörungen gehören zu den häufigsten psychiatrischen Störungen weltweit, mit steigender Tendenz aufgrund des russisch-ukrainischen Krieges und den mit Covid-19 verbundenen sozio-ökonomischen und gesundheitlichen Folgen. Das koordinierte Handeln großer neuronaler Netze, d. h. lokaler Schaltkreiskomponenten, die durch weitreichende Langstreckenprojektionen miteinander verknüpft sind, ist für das ordnungsgemäße Funktionieren des Gehirns und die Modulation von Verhalten von wesentlicher Bedeutung. Während allerdings die Rolle lokaler inhibitorischer (GABAergen) Schaltkreise in der Amygdala, eine Schlüsselregion für die Modulation von Furcht, umfassend charakterisiert wurde, wurde die Beteiligung von GABAergen Langstreckenprojektionen bisher außer Acht gelassen. In diesem Projekt soll untersucht werden, ob GABAerge Langstreckenprojektionen zur zentralen Amygdala einen direkten Einfluss auf furcht- und angstbezogene Verhaltensweisen haben.Durch den Einsatz von Vesicular GABA Transporter (VGAT)-IRES-Cre-Mäusen und einer Kombination aus viralen Tracing-Methoden, Immunhistochemie und 3D-whole brain imaging wird in diesem Projekt zunächst die Verteilung von GABAergen Langstreckenprojektionsneuronen zur zentralen Amygdala untersucht (Ziel 1). Um speziell zu verstehen, wie GABAerge Langstreckenprojektionsneurone Furcht und deren Hemmung vermitteln, werden die funktionell relevanten GABAergen Langstreckenprojektionen und die von ihnen ausgehenden Hirnregionen mit Hilfe von Designer Receptor Exclusively Activated by Designer Drugs (DREADD) und In-vivo Kalzium-Bildgebung validiert (Ziel 2). Zur weiteren Charakterisierung der molekularen und zellulären Mechanismen werde ich 3-D-Einzelzell-Bildgebung und fluoreszenz in situ Hybridisierungs-Kettenreaktion anwenden, um somit potentielle neue pharmakologische Interventionen zu identifizieren (Ziel 3).Dieses Projekt wird unser Wissen über das Vorhandensein, die Eigenschaften und die möglichen Funktionen von weitreichend projizierenden GABAergen Neuronen in der zentralen Amygdala erweitern und kausale Veränderungen in den neuronalen Aktivierungsmustern identifizieren, welche wiederum die Grundlage für die Untersuchung der zugrunde liegenden molekularen und therapeutischen Mechanismen bilden.
DFG-Verfahren
WBP Stipendium
Internationaler Bezug
Schweden
Gastgeber
Professor Per Uhlén, Ph.D.