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Fürsten und Finanzen im Mittelalter“ als Veröffentlichung in der Reihe „Vorträge und Forschungen“ des Konstanzer Arbeitskreises für Mittelalterliche Geschichte

Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 516755777
 
„Fürsten und Herren [...] können nichts erreichen, wenn sie kein Geld haben.“ Kaum ein Satz bringt die Motivation, sich mit „Fürsten und Finanzen im Mittelalter“ zu befassen, so prägnant auf den Punkt wie diese Bemerkung Levolds von Northof in seinem Fürstenspiegel von 1357/58. Tatsächlich entschied die finanzielle Leistungsfähigkeit eines Fürsten über das Wohl und Weh seiner soziopolitischen Handlungsspielräume. Im scheinbaren Widerspruch hierzu nahmen Finanzen bei der Behauptung des fürstlichen Ranges keinen absoluten Platz ein. Jedenfalls wohnte allen fürstlichen Handlungen im politischen, familiär-dynastischen oder religiös-kulturellen Bereich zugleich eine finanzielle Dimension inne. Zu dieser grundlegenden und aus zahlreichen Einzelveröffentlichungen gespeisten Einsicht über die zentrale Dimension der Finanzen für die fürstliche Herrschaft steht ein allgemein eher dürftiger Forschungsstand im eklatanten Missverhältnis. Obwohl sich das Finanzthema ausweislich rezenter Publikationen und Tagungen einer anscheinend steigenden Beliebtheit erfreut und man sich vermehrt mit Krediten, Schulden, Pfandpolitik usw. von Königen und Fürsten befasst, trifft nach wie vor Uwe Schirmers Beobachtung zu, dass die Finanzgeschichte „keinem Vergleich mit dem Ausstoß an Büchern und Aufsätzen der anderen Sparten des Faches“ standhält. Diesem Forschungsdesiderat begegnet nun der Tagungsband, für den hier eine Publikationsbeihilfe beantragt wird, in einer erstmalig weitreichenden Weise, indem darin nicht nur Finanzenquellen und Schulden weltlicher Fürsten thematisiert werden, sondern auch der Blick auf geistliche Fürsten, auf Fürstinnen sowie auf fürstliche Witwer, auf Fürstenspiegel und überhaupt die Literatur jener Zeit und zudem auf den chinesischen Kaiser ausgedehnt wird. Finanzgeschichte unter Berücksichtigung der Genderforschung, im interdisziplinären Zugriff sowie im interkulturellen Vergleich – das hat es neben der Behandlung „klassischer“ Felder der Fürstengeschichte so bisher noch nicht gegeben! Mit der Einführung ins Thema und der Zusammenfassung handelt es sich insgesamt um 13 Beiträge, die allesamt von ausgewiesenen Expert*innen verfasst wurden. Der Tagungsband, der seiner Bandbreite wegen gewiss zum Standardwerk von herausragender wissenschaftlicher Bedeutung wird, ging aus einer Reichenau-Tagung des „Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche Geschichte“ hervor. Es handelte sich um die erste Hybridtagung des Arbeitskreises, bei der wegen der Corona-Pandemie der Anteil von Referent*innen aus dem akademischen Nachwuchs besonders hoch ausfiel. Für diese jungen Kolleg*innen stellt die Möglichkeit zur Publikation in der renommierten Reihe der „Vorträge und Forschungen“ eine großartige Chance dar. Die Bände werden traditionsgemäß zunächst als Druckpublikationen im Programm des Thorbecke-Verlags veröffentlicht. Die Moving Wall beträgt dann jeweils genau zwei Jahre ab dem Erscheinungstermin; danach sind die Inhalte im Internet frei zugänglich.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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