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Tafelsilber für die Bourgeoisie. Produktion und private Kundschaft der Pariser Goldschmiedefirmen Christofle und Odiot zwischen Second Empire und Fin de siècle
Antragstellerin
Dr. Claudia Kanowski
Fachliche Zuordnung
Kunstgeschichte
Förderung
Förderung von 1999 bis 2000
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5168188
Im Zentrum der Untersuchung stehen Produktion und private Kundschaft zweier noch heute existierender Pariser Goldschmiedefirmen, Christofle und Odiot. Hierfür wurden Firmenarchivalien ausgewertet, von denen etliche bisher unpubliziert geblieben sind. Der behandelte Zeitraum liegt zwischen den Jahren 1850 und 1900. Einleitend erfolgt eine Charakterisierung beider Firmen in ihren jeweils typischen, sehr unterschiedlichen Merkmalen. Auf der einen Seite stand die Industriefirma Christofle, die den Goldschmiedesektor in Frankreich radikal modernisierte, auf der anderen Seite der Manufakturbetrieb Odiot, welcher auf das Bewahren französischer Traditionen setzte. Im Hauptkapitel werden die Bestellungen von Tafelsilber (Aufsätze, Kandelaber, Jardinieren usw.) mit Daten zur sozialen Herkunft und zum Wohnstil der Auftraggeber verknüpft, so daß sich Rückschlüsse auf die Repräsentationsformen der Pariser "haute bourgeoisie" ergeben. Um eine Vergleichsmöglichkeit für die Privatbestellungen zu schaffen, werden einige ausgewählte Aufträge aus dem öffentlichen Bereich ebenfalls berücksichtigt. Hierauf folgt ein im engeren Sinne kunsthistorisches Kapitel, in welchem eine genaue stilistische und typologische Analyse der Produkte beider Firmen durchgeführt wird. Den Abschluß der Arbeit bildet die Untersuchung von wichtigen Quellenpublikationen, da die damals erschienenen Beiträge zu Ausstattungsfragen von erheblichem Einfluß sowohl auf die zeitgenössische Produktion als auch auf die Geschmackspräferenzen der Kundschaft waren. Die vorangegangenen Beobachtungen lassen sich somit in einen breiteren Kontext einbetten.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen