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Kirsten Gebhard, Wolfram Schier „Die mittelneolithische Kreisgrabenanlage von Ippesheim“
Antragsteller
Professor Dr. Wolfram Schier
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 516863875
Beantragt wird eine Beihilfe zur Publikation der Monographie „Die mittelneolithische Kreisgraben-anlage von Ippesheim“ von Kirsten Gebhard und Wolfram Schier, mit Beiträgen von Susann Möller, Stefan Suhrbier, Silviane Scharl, Maaike Groot, Jörg Orschiedt und Rita Beigel. Das Werk besteht aus etwa 570 Seiten Text und 74 Tafeln und soll als Band 21 der Berliner Archäologischen Forschungen (BAF) erscheinen. Nach einem Abriss der Forschungsgeschichte zum Phänomen der Kreisgraben-anlagen in Mitteleuropa (Kap. 1) wird der Fundplatz Ippesheim im westlichen Steigerwaldvorland in seinem Naturraum vorgestellt und eine Übersicht über die vier Grabungskampagnen zwischen 1998 und 2004 gegeben (Kap. 2). Außerdem wird die Auswertung von systematischen Oberflächen-begehungen 1999-2002 in der benachbarten Siedlung präsentiert. Kap. 3 bespricht die angetroffenen Befunde, insbesondere die Längs- und Querprofile des im Planum zu rund einem Drittel seiner Länge untersuchten Kreisgrabens. Kap. 4 behandelt die absolute Datierung, die Phasengliederung der Verfüllungsstratigraphie sowie die vertikale und horizontale Fundverteilung, es enthält auch den Versuch einer Interpretation der taphonomischen Prozesse bei der Verfüllung des Grabens. Kap. 5 ist dem Fundstoff gewidmet, wobei die Verzierungsanalyse der Großgartacher Keramik und der importierten Keramik der Oberlauter-bacher Gruppe eine zentrale Rolle einnimmt. Kap. 6 behandelt die Silexartefakte hinsichtlich ihres Rohmaterials, der Grundformen, Schlagtechnik, Werkzeugklassen in seinem regionalen und überregionalen Kontext. Kap. 7 behandelt die Tierknochenfunde aus archäozoologischer Sicht. Kap. 8 stellt im Detail den singulären Befund einer im Zentrum der Anlage angetroffenen Senkrechtbestattung vor, von der erosionsbedingt nur mehr der Kopf sowie ein herabhängender Arm und eine Hand erhalten geblieben sind. Der Fund wurde unter Laborbedingungen freigelegt und wird hier erstmals unter allen relevanten Aspekten (Anthropologie, Isotopenuntersuchung, radiometrische Datierung) diskutiert. Kap. 9 bietet eine Synthese der konzeptionellen, bau- und nutzungsgeschichtlichen sowie taphonomischen und materialbezogenen Ergebnisse. Dabei werden insbesondere die landschaftsbezogenen und astronomisch interpretierbaren Ausrichtungen der Torachsen, aber auch die wechselvolle, etwa 140 Jahre umfassende Geschichte der Errichtung, Nutzung, Vernachlässigung und Wiederherstellungen der Anlage abschließend diskutiert und Hypothesen zu ihren Funktionen formuliert. Der Band wird ergänzt durch einen Katalog der Befunde und Funde und durch einen Tafelteil, der die diagnostische Keramik, ausgewählte Rotlehmfragmente und Steingeräte in qualitätvollen Fotos mit zeichnerisch ergänzten Profilen abbildet.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen