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Meyer, Jan-Waalke, Tamm, Alexander, Ausgrabungen in Tell Chuera in Nordost-Syrien X.. Kleinfunde aus Ton und Stein
Antragsteller
Professor Dr. Jan-Waalke Meyer (†)
Fachliche Zuordnung
Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 516900471
Das Ziel der Grabungen, ein Verständnis der Gesamtanlage in ihrer zeitlichen Entwicklung und räumlichen Struktur zu erhalten, darf als erreicht angesehen werden. Die Schwerpunkte der Grabungsarbeiten lagen einerseits in der großflächigen Freilegung der Siedlung aus dem 3. Jt. v. Chr. – nur in diesem Zeitraum war die Ruine ganzflächig besiedelt –, andererseits sollten durch gezielt angelegte Sondagen Hinweise auf den Beginn und den Verlauf der Siedlung in der Frühen Bronzezeit gewonnen werden. Die Gründung der urbanen Stadtanlage um 3.100 v. Chr. darf jetzt als gesichert angenommen werden; zu diesem Zeitraum war bereits der Bereich der gesamten, späteren Oberstadt besiedelt. Im Verlauf der Frühen Bronzezeit II (ca. 2.800 v. Chr.) erfolgte dann mit der Gründung der Unterstadt eine Erweiterung des Siedlungsgeländes. Vor allem durch diese Arbeiten konnten die Ergebnisse der älteren Grabungen stratigraphisch, und damit relativ-chronologisch, nicht nur in die Siedlungsabfolge der Ruine, sondern auch in die Nordost-Syriens eingeordnet werden (dazu ausführlich Meyer 2010:11-34). Außerdem ist es möglich, weiterreichende Aussagen über Struktur und Funktion der Siedlung während einzelner Perioden zu treffen (dazu Meyer 2010:199-221).Aufgrund der Ergebnisse der geomagnetischen Messungen und der Ausgrabungsergebnisse war eine Konzentration auf Fragen in Zusammenhang mit der Siedlung des 3. Jts. v. Chr. sinnvoll. Diese Messungen haben gezeigt, dass der jüngsten Stadtanlage dieser Periode, Tell Chuera ID spät (bis IE), mit Sicherheit eine umfassende Planung zugrunde liegt. An stadtplanerischen Elementen lassen sich u.a. jetzt schon der zentrale Platz in der Mitte der Oberstadt mit dem unmittelbar daran anschließenden "Tempelkomplex S" (Steinbau VI), das radiale Erschließungsschema, die Errichtung der administrativen Bauten in der Mittelachse der Oberstadt, während die Wohnbebauung sich zu beiden Seiten dieser Achse befindet, und die Gliederung in Ober- und Unterstadt sowie deren jeweilige Befestigung nennen.Die Arbeiten in Tell Chuera wurden im Frühjahr 2011 aufgrund der politischen Situation abgeschlossen. Grundsätzlich haben die Arbeiten auf der Basis der archäologischen Ergebnisse sowie anhand der Resultate der geomagnetischen Messungen unser Bild von der urbanen Struktur der Besiedlung des 3. Jts. v. Chr. in Nordostsyrien erheblich erweitert. Der vorliegende Band fügt sich durch die detaillierte Auswertung von er Objekten des 3. Jts. v. Chr. aus Ton und Stein in das Konzept einer Konzentration auf die Funde und Befunde der Siedlung der Frühen Bronzezeit ein. Die hier untersuchten Objekte stammen in der Regel aus den Jahren nach 1998, nur gelegentlich werden Funde aus den früheren Jahren als Vergleich herangezogen.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen