Rekonstruktion von Heiratsmustern durch genetische Typisierungen von Skeletten einer frühmittelalterlichen, sozial stratifizierten Bevölkerung

• Antragstellerin: Dr. Susanne Hummel
• Fachliche Zuordnung: Evolution, Anthropologie
• Förderung: Förderung von 1999 bis 2002
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5169256

Das Vorhaben soll durch Analyse polymorpher DNA-Sequenzen aus Skelettmaterial Heiratsmuster - Matrilokalität/Patrilokalität - in einer historischen Bevölkerung rekonstruieren. Hierfür werden Matri- und Patrilinien an 200 Individuen umfassenden Zufallsstichproben der 801 Individuen umfassenden Bevölkerung des frühmittelalterlichen Weingarten identifiziert. Diese Population weist nach dem archäologischen Befund eine soziale Stratifizierung auf, die sich auch in schichtspezifischen Ernährungsweisen widerspiegelt. Über Gruppenvergleiche wird geprüft werden, ob Heiratsmuster abhängig vom sozialen Stand, d.h. schichtspezifisch, sind. Über genetisches Fingerprinting sollen außerdem Allelfrequenzen von Mikrosatelliten-DNA ermittelt werden. Die Datenbasis wird als Grundlage für einen Intrapopulationsvergleich innerhalb der Sozialgruppen dienen. Sie wird außerdem erstmals Interpopulationsvergleiche zur historischen genetischen Variabilität im Sinne von historischer "Human Genome Diversity" ermöglichen.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen