Detailseite
Projekt Druckansicht

FOR 5657:  Bioinspiration gegen Ermüdung: Verbesserung der strukturellen Eigenschaften von Werkstoffen durch Abstraktion natürlich gewachsenen Ermüdungswiderstands

Fachliche Zuordnung Materialwissenschaft und Werkstofftechnik
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 516930787
 
Ermüdungsversagen tritt oft scheinbar "plötzlich" auf, da sich die Schädigung makroskopisch nicht sichtbar über Tausende oder Millionen von Lastwechseln entwickelt, bei Lasten unterhalb der quasistatischen Festigkeit oder sogar unterhalb der Elastizitätsgrenze. Mikrostrukturelle Gegebenheiten beeinflussen den Ermüdungswiderstand, wie z.B. weiche Grenzflächen, Ausscheidungen oder Korn-/Partikelgröße. Diese erhöhen die Zähigkeit, Festigkeit oder plastische Verformbarkeit und behindern so Mikrorissbildung und -wachstum und erhöhen die Bruchenergie. Wir untersuchen die Wechselwirkungen zwischen mikrostrukturellen Einheiten und Ermüdung in verschiedenen synthetischen Kompositen, inspiriert vom Ermüdungswiderstand biologischer Materialien, die lange Prozesse natürlicher Selektion überlebt haben, ein Thema, das bisher selten als Quelle der Bioinspiration genutzt wurde. Koordiniert durch die Sprecherin, umfasst das Konsortium vier eng verknüpfte Projekte, von denen jedes gemeinsam von einer/einem biologischen und einer/einem technischen Materialwissenschaftler/in geleitet wird. Die Projekte fokussieren sich auf verschiedene, häufig anzutreffende, biologische, steife Strukturen, und komplementäre technische Verbundwerkstoffe. Einerseits untersuchen wir evolutionär gewachsenen Ermüdungswiderstand in einer Reihe biologischer, über lange Zeit zyklisch belasteter Systeme: Korallen, Zahnschmelz, Fischknochen und Holz. Alle unsere biologischen Vorbilder haben gemeinsam, dass sie über lange Zeit einer zyklischen Beanspruchung standhalten, aber keines von ihnen besitzt biologische Umbauprozesse, die durch Ermüdung geschädigtes Gewebe durch gesundes, neues Material ersetzen könnten. Sie decken außerdem einen großen Bereich von Zusammensetzungen und strukturellen Merkmalen ab. Andererseits nutzen wir moderne additive Fertigungs- und Syntheseansätze für die Strukturierung und Herstellung komplexer künstlicher Nanokompositsysteme. Die technischen Materialwissenschaftler/innen nutzen verschiedene Zusammensetzungen und Herstellungsmethoden, um mikrostrukturelle Merkmale, die in den biologischen Vorbildern als vorteilhaft identifiziert wurden, in ihre Strukturen einzuprägen. Die Ansätze der Partner/innen unterscheiden sich hinsichtlich der Zusammensetzung und der eingebrachten Kernmerkmale. Ein wichtiger Aspekt ist der Austausch von Materialien und Herstellungsmethoden zwischen den Projekten, um gemeinsam den Einfluss von der Prozessierung auf die Materialeigenschaften und die Anwendbarkeit komplementärer Herstellungsmethoden für das Design verschiedener bioinspirierter Komposite zu untersuchen. Unser übergreifendes Ziel ist es, die strukturellen Merkmale auf verschiedenen Längenskalen zu charakterisieren und zu untersuchen, wie sie von den biologischen Systemen auf technische Strukturen übertragen werden können, um deren Ermüdungswiderstand zu erhöhen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Internationaler Bezug Israel

Projekte

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung