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Nationalistische Geschichtspolitik an den Volksschulen Preußens, Bayerns und des deutschsprachigen Österreich im Vergleich, 186o bis 1933/1938

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 1999 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5169902
 
Das Vorhaben will untersuchen, wie der Versuch, Volksschülerinnen in Preußen, Bayern und Österreich durch historischen Unterricht zu politischer Loyalität zu erziehen, im Zeitraum zwischen etwa 186o und 1933 bzw. 1938 zu einer Popularisierung der Idee der Nation führte. Daher sollen in erster Linie gebräuchliche Lese- und Geschichtsschulbücher des Niederen Schulwesens als breitenwirksame Medien zu Quellen der Nationalismusforschung werden. Für den hier verfolgten zugleich kultur- und mentalitätsgeschichtlichen und diskursanalytischen Ansatz sind besonders die narrativen, inszenatorischen und erlebniserzeugenden Mittel von Interesse, mit denen sinnstiftende, emotionalisierende und politisch mobilisierende Effekte erzielt werden sollten. Zudem sollen die Produzenten und Vermittler des nationalistischen Diskurses an den und für die Volksschulen sozialgeschichtlich in ihrer Rolle zwischen staatlichem Steuerungsanspruch und relativer Autonomie erfaßt werden, um so die Interessenabhängigkeit der Konstruktion von "Geschichte" aufzuzeigen. Die Spannbreite und die Veränderungen der an den Schulen vermittelten nationalen Selbstdefinitionen zwischen regionalen, großdeutschen und kleindeutschen, staatsbürgerlichen und völkischen Orientierungen sind in einer synchron und diachron vergleichenden Analyse zu ermitteln und ihr politisches Wirkungspotential abzuschätzen. Dies geschieht in Hinblick auf die Frage, ob hier eine der Vorbedingungen lag für die Entstehung des Nationalsozialismus in Deutschland und des "Austrofaschismus" in Österreich, sowie für den "Anschluß" Österreichs von 1938.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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