Detailseite
Haben die Dinarischen Alpen während des miozänen Klimaoptimums ein trockenes Klima erzeugt und dadurch Artbildung beeinflusst?
Antragstellerin
Professorin Dr. Nevena Tomasevic
Fachliche Zuordnung
Geologie
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 517032148
Die Kausalität zwischen dem Wachstum großer Gebirgszüge, wie den Anden oder dem Himalaya, und dem Klima ist bewiesen worden. Die signifikante Hebung dieser Gebirgsmassive bewirkt den regionalen Klimawandel, der zu kontrastierenden Ablagerungsbedingungen und einer divergierenden, adaptiven Radiation der Fauna im Verbreitungsgebiet führt. Unter der Berücksichtigung sedimentärer und paläontologischer Archive testen wir die Hypothese der entsprechenden Kausalität von Ablagerung und Artbildung für die topographisch niedrigeren Gebirgszüge wie die Dinarischen Alpen (Dinariden) in Südosteuropa. Verfügbare sedimentologische und paläontologische Daten deuten darauf hin, dass die topographische Hebung der Dinariden während des Miozänen Klimaoptimums (MCO) eine wichtige Rolle bei den regionalen Unterschieden zwischen trockenen und feuchten Bedingungen und der Faunenverteilung quer durch die Dinariden spielte. Jedoch wird die Analyse kausaler Beziehungen zurzeit stark durch die Ungewissheit darüber eingeschränkt, ob die Becken jenseits der Bergkette gleichzeitig bestanden oder nicht. Diese Ungewissheit beruht auf sehr spärlichen Altersdatierungen der Sedimentabfolgen im inneren Teil der Dinariden. In dieser Studie werden wir die Hypothese testen, dass das Wachstum der Dinariden während des MCO unterschiedliche klimatische Bedingungen herbeiführte, die zu einer divergierenden Ablagerungsumgebung und Artenbildung in den Becken entlang den Dinariden führten. Diese Hypothese wird durch eine systematische Datierung der im Inneren der Dinariden gelegenen Becken, mittels U-Pb-Datierung von Tuffschichten und Karbonatsedimenten, geprüft. Darüber hinaus wird dies durch die Revision der zeitlichen und räumlichen Verteilung der regionalen Fauna unterstützt. Schließlich wird uns die Integration der durch diese Arbeit bereitgestellten neuen mit den bestehenden alten numerischen Altersdaten eine präzise, orogenweite Korrelation von Sediment- und Faunenabfolgen in den isolierten Becken ermöglichen. Der resultierende Datenrahmen wird uns eine genaue Bewertung der Zusammenhänge zwischen dem Wachstum „kleiner“ Gebirgsmassive wie der Dinariden, dem regionalen Klimawandel und der adaptiven Radiation ihrer Biota ermöglichen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Österreich
Partnerorganisation
Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF)
Kooperationspartner
Privatdozent Oleg Mandic, Ph.D.