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Zum Problem identitätslogischer Konstruktionen von `Natur` und `Geschlecht`

Antragstellerin Carmen Gransee
Fachliche Zuordnung Soziologische Theorie
Förderung Förderung von 1999 bis 2000
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5172678
 
Die Arbeit zeigt Korrespondenzen erkenntnistheoretischer Probleme auf, die mit diskurstheoretischen/konstruktivistischen Bestimmungen der Kategorie `Geschlecht' im Kontext aktueller sozialwissenschaftlicher Diskussionen einerseits, konstruktivistisch inspirierten Naturmodellen speziell in der Molekularbiologie, aber auch in Ansätze feministischer Naturwissenschaftskritik andererseits verbunden sind. Wird in den Sozialwissenschaften die kulturelle Konstruiertheit sowohl von Geschlechtsidentitäten (`gender') als auch von (Geschlechts-)Körpern (`sex') ins Zentrum der theoretischen Anstrengungen gerückt, so werden im Kontext einer informationstheoretisch ausgerichteten Molekularbiologie Organismen und Körper als Informationssysteme konzipiert, die für Umschreibungen des `genetischen Codes' verfügbar erscheinen. In der immanenten Rekonstruktion der beiden - disziplinspezifisch unterschiedlich charakterisierten - Bestimmungsversuche von `Geschlecht' und `Natur' zeigen sich jedoch theoretische Engführungen, die in der Kulturalisierung und Diskursivierung von `Materie', `Natur' und `Körpern' und schließlich im latenten Leugnen einer nicht aufhebbaren Naturgebundenheit münden. In der Kritik einer tendenziellen Denaturalisierung von `Natur' und `Geschlecht' wird die Option nahegelegt, `Natur' wie `Geschlecht' als erkenntnisregulierende wie kritikermöglichende `Grenzbegriffe', als regulative Ideen im Sinne Kants zu bestimmen, um die notwendige Selbstreflexivität wissenschaftlicher Konstruktionen in theoretischer wie praktischer Hinsicht gewährleisten zu können.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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