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Langzeitdiskrimination und -generalisierung von Furcht- und Extinktionsgedächtnis während des Schlafs

Fachliche Zuordnung Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 468645090
 
Zu lernen, wann ein Reiz Gefahr signalisiert und wann nicht, ist für das Überleben eines Individuums unerlässlich. Um sich an eine sich ständig verändernde Umwelt effektiv anpassen zu können, müssen Signale, die Gefahr signalisieren und eine Furchtreaktion auslösen, auf zukünftige, ähnliche Situationen verallgemeinert, d.h. generalisiert, werden können. Es gibt zunehmend Hinweise dafür, dass Schlaf solche Generalisierungsprozesse bei neutralen Stimuli unterstützt. Allerdings ist unklar, ob Schlaf in gleicher Weise auch die Generalisierung von Gefahr bzw. - nach Extinktion der Furchtreaktion - Sicherheit signalisierenden Stimuli unterstützt. Unser Projekt untersucht die Hypothese, dass Schlaf wesentlich zur Herausbildung eines generalisierten, „Schema“-artigen Gedächtnisses für bestimmte Gefahr bzw. Sicherheit signalisierende Reize beiträgt. In parallel bei Mäusen und Menschen durchgeführten Studien werden wir untersuchen, wie Schlaf im Rahmen der Langzeitgedächtnisbildung die Generalisierung bzw. Diskrimination von konditionierten Furcht- und Furchtextinktionsreaktionen beeinflusst (Ziel 1). Wir werden außerdem bei Mäusen mittels gezielt im Schlaf durchgeführter Gedächtnisreaktivierungen (targeted memory reactivations) die neuronalen Mechanismen, die den Einfluss des Schlafs auf das Furchtgedächtnis vermitteln, charakterisieren (Ziel 2). Schließlich werden wir bei gesunden Menschen versuchen, das Langzeitgedächtnis für generalisierte bzw. diskriminative Furchtreaktionen durch gezielt im Schlaf durchgeführte Gedächtnisreaktivierungen zu modulieren (Ziel 3). Wir erwarten, dass unser Projekt essentiell zum Verständnis der Rolle des Schlafs bei der Herausbildung anhaltender generalisierter bzw. diskriminativer Furcht- und Extinktionsreaktionen beiträgt. Wir beabsichtigen, die hier gewonnenen Erkenntnisse in einer möglichen zweiten Förderperiode des Projekts auf klinische Fragestellungen zu übertragen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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