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Soziale Organisation der Bromelienkrabbe, Metopaulias depressus

Fachliche Zuordnung Zoologie
Förderung Förderung von 1999 bis 2005
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5176228
 
Die Evolution komplexer Tiersozietäten zählt zu den wichtigsten Fragen der Evolutionsbiologie. Neben den bekannten eusozialen Insekten wurden in den letzten Jahren kooperative Sozietäten auch bei Wirbeltieren und einer Garnele nachgewiesen. Dies ermöglicht vergleichende Analysen der allgemeinen Gesetzmäßigkeiten, die die Evolution dieser Sozietäten fördern. Im vorliegenden Projekt soll die Bromelienkrabbe untersucht werden. Wie neuere Untersuchungen belegen, zeigt die Bromelienkrabbe nicht nur ein außergewöhnliches Brutpflegeverhalten, sondern auch Merkmale hochsozialer Arten. Sie lebt in Kolonien in den wasserspeichernden Blattachseln einer Bromelie. Alte Kolonien mit bis zu 90 Individuen bestehen aus einer Koloniemutter als einzigem reproduktiven Weibchen und ihren Jungen aus bis zu 3 Bruten. Bei der Bromelienkrabbe treten sowohl überlappende Adultgenerationen als auch reproduktive Arbeitsteilung auf. Die nicht-reproduktiven Weibchen in den Kolonien sind wahrscheinlich Töchter der Koloniemutter. Die Ergebnisse weisen auch auf eine kooperative Brutpflege der älteren Geschwister hin. Im Projekt sollen die Sozialität, die Koloniestruktur sowie die Verwandtschaft der Koloniemitglieder und die Mechanismen, die zur Entstehung und dem Erhalt dieser Sozietät beitragen, erforscht werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Wolfgang Wickler (†)
 
 

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