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AV-EFI - Automatisiertes Verbundsystem für audiovisuelle Bestände über einheitliche Filmidentifikatoren
Antragstellerinnen / Antragsteller
Bernd Desinger; Margret Plank; Dr. Rainer Rother; Professor Dr. Ramin Yahyapour
Fachliche Zuordnung
Theater- und Medienwissenschaften
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 517778207
Die Vernetzung standardisierter wissenschaftlicher Metadaten über Institutionen hinweg ist ein übergeordnetes gesellschaftliches Ziel. Es ermöglicht effizientere Strukturen, weitere Innovationen und knüpft damit an die Tradition der großen Verbünde im Archiv- und Bibliotheksbereich an. Zu diesem übergeordneten Ziel leistet das Projekt “AV-EFI” einen neuartigen Beitrag auf dem Gebiet audiovisueller Bestände und ihrer Nachweise für die wissenschaftliche Forschung und Kulturerbe. Es werden insbesondere Film- und Medienwissenschaften, aber auch die interdisziplinären Geistes- und Kulturwissenschaften, vor allem die Digital Humanities, adressiert. Im Projekt wird entwickelt und erprobt, wie ein institutionsübergreifendes, webbasiertes System, in dem Persistent Identifier (PID) eine zentrale Rolle spielen, als Forschungsinfrastruktur zur Identifikation von AV-Werken, den dazugehörenden Fassungen und Datenobjekten dient und wie sie miteinander verknüpft werden können. Das PID-System mit den einheitlichen Filmidentifikatoren (EFI) übernimmt die Funktion einer zentralen Datenbank, führt die existierenden Metadaten der unterschiedlichen Fassungen und Materialien aus den originalen Datenbanken verschiedener Institutionen strukturiert und möglichst automatisiert zusammen und sichert damit die freie und langfristige Verfügbarkeit dieser Informationen für die Öffentlichkeit. Dabei ist angedacht, die Disambiguierung und die Zuordnung der Metadaten verschiedener Institutionen durch automatische Synchronisations- und Abgleichsroutinen zu unterstützen. Das zu entwickelnde Verbundsystem einschließlich einer benutzungsfreundlichen Recherche- und Redaktionsoberfläche, soll das bereits verfügbare “Ökosystem” (filmischer) Identifikatoren und (Norm-)Daten (z.B. Filmportal, EIDR; GND, NFDI4Culture) sinnvoll ergänzen und sich in dieses als originäres Angebot mit starkem Bestandsbezug einfügen. Das initiale zweijährige Projekt dient in enger Zusammenarbeit mit Praxispartnern und Vertreter*innen von Forschungscommunities nicht nur der beispielhaften, modularen Entwicklung und Erprobung des Systems auf technischer Ebene. Es gilt nicht zuletzt im intensiven Austausch, insbesondere bzgl. des Metadatenmanagements gemeinsam detaillierte Anforderungen, Regeln und Workflows im Verbund mit dem Ziel einer anknüpfüngsfähigen, dauerhaften Gestalt zu erarbeiten. Langfristig soll das System dem Nachweis und Verknüpfung von Filmbeständen jeglicher Herkunft und Gattung dienen. Mit dem Projekt wird jedoch eine Lücke bearbeitet: mit besonderem Blick auf Unterrichts-, Lehr und Wissenschaftsfilme sowie auf ephemeres Filmmaterial oder Amateurfilme sollen diese Gattungen erstmals in einem Verbundsystem als “kleiner” Film” neben dem “großen” Film der Forschung zur Verfügung stehen. Durch eine niedrigschwellige, automatisierte, ressourcenschonende Technologie, wird insbesondere auch kleineren Institutionen die Möglichkeit der Projektteilnahme und -teilhabe gegeben.
DFG-Verfahren
Forschungsdaten und Software (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Mitverantwortliche
Dr. Sven Bingert; Antje Dittmann; Annette Groeschke; Jürgen Keiper; Matti Stöhr