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AVefi plus - Etablierung und Ausweitung des automatisierten Verbundsystems für audiovisuelle Bestände über einheitliche Filmidentifikatoren
Antragstellerinnen / Antragsteller
Bernd Desinger; Heleen Gerritsen, seit 8/2025; Professor Dr. Malte Hagener; Margret Plank; Professor Dr. Ramin Yahyapour
Fachliche Zuordnung
Theater- und Medienwissenschaften
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 517778207
Die Vernetzung standardisierter, wissenschaftlicher Metadaten über Institutionen hinweg ist ein übergeordnetes gesellschaftliches Ziel, das effizientere Strukturen und Innovationen ermöglicht. Das Projekt AV-EFI leistet hierzu einen neuartigen Beitrag für audiovisuelle Bestände als Kulturerbe und Forschungsgrundlage, insbesondere in den Film- und Medienwissenschaften sowie den Digital Humanities. Es entwickelt ein institutionsübergreifendes, automatisiertes Nachweissystem zur Identifikation und Verknüpfung von Filmwerken, ihren Manifestationen und den zugehörigen (Daten-)Objekten. Zentrale Rolle spielen Persistente Identifikatoren (PID), die auf dem Handle-System basieren. Diese PIDs dienen als eindeutige Filmidentifikatoren (efi) und ermöglichen eine automatisierte Registrierung audiovisueller Materialien. Dabei werden Metadaten aus lokalen Datenbanken verschiedener Institutionen strukturiert zusammengeführt und langfristig frei verfügbar gemacht. Disambiguierung und Metadatenabgleich zwischen Institutionen werden durch automatische Synchronisationsprozesse unterstützt. Im Projekt wurden und werden die Zusammenarbeit mit Praxispartnern und Forschungscommunities initiiert sowie detaillierte Anforderungen, Regeln und Workflows, insbesondere im Metadatenmanagement erarbeitet. Die Entwicklung eines funktionalen Prototyps zur flexiblen Recherche nach Filmwerken, Manifestationen und Items ist weit fortgeschritten. Inhaltlicher Fokus liegt auf deutschsprachigen Filmproduktionen, Unterrichts-, Lehr- und Wissenschaftsfilmen sowie Amateurfilmmaterial, um auch den “kleinen” Film in der Forschung sichtbar zu machen. Das als Fortsetzung geplante Projekt (Phase II, Implementierung) baut auf den Ergebnissen der ersten Phase auf und verfolgt drei Hauptziele: Weiterentwicklung des prototypischen Verbundsystems zu einem verlässlichen Dienst mit Betriebsmodell. Erweiterung der AVefi-Community und Integration weiterer (internationaler) Datenquellen mit besonderem Fokus auf filmbegleitende Materialien. Weitreichende Kommunikations- und Communityarbeit, insbesondere zur Förderung von Datenkompetenzen in den Medien- und Filmwissenschaften sowie den Digital Humanities. Die in der ersten Projektphase entwickelten Regeln und netzwerkbasierte Technologie zur Erfassung von Werksentitäten und Manifestationen bilden die Grundlage für die systematische Einbindung filmbegleitender Materialien wie Fotografien, Drehbücher und Produktionsakten. Diese ermöglichen eine interdisziplinäre Forschung zu gesellschaftlichen, technischen und soziologischen Aspekten der Filmentstehung. Heterogene Sammlungen werden zunehmend digitalisiert und nach objekttypischen Erschließungsstandards erfasst. Um eine übergreifende Zuordnung zu ermöglichen, ist es essentiell, sie eindeutig als Bestandteil eines Werkes zu kennzeichnen. AVefi plus wird daher besonders Lösungen für filmbegleitende Materialien erarbeiten, um deren Integration in die Forschungsinfrastruktur zu sichern.
DFG-Verfahren
Forschungsdaten und Software (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Mitverantwortliche
Dr. Sven Bingert; Antje Dittmann; Thomas Ochs; Matti Stöhr
Ehemaliger Antragsteller
Dr. Rainer Rother, bis 8/2025
