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Rekonstruktion der Variabilität des Hydroklimas der letzten Jahrhunderte in Iran anhand eines multi-parameter Wacholder-Jahrringnetzwerks

Antragstellerinnen / Antragsteller Professor Dr. Achim Bräuning; Dr. Zeynab Foroozan
Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 517781499
 
Das vorgeschlagene Projekt zielt auf die jährlich aufgelöste Rekonstruktion der Variabilität des Hydroklimas der letzten Jahrhunderte mithilfe eines multi-parameter Jahrring-Netzwerks für die Gattung Juniperus für den sehr klimasensitiven, semiariden Iran. Die zu untersuchenden Jahrringparameter beinhalten die Jahrringbreite, Variationen stabiler Sauerstoffisotope in der Zellulose des Holzes, sowie quantitative holzanatomische Merkmale, welche Rückschlüsse auf die ökologische Anpassungsfähigkeit und die Resilienz gegenüber Dürreereignissen erlauben. Da die verschiedenen Jahrringparameter sensitiv auf spezifische Klimavariablen über den jährlichen Wachstumsverlauf sind, lassen sich Trockenereignisse in einzelnen Jahreszeiten differenzieren, welche durch unterschiedliche klimatische Ursachen hervorgerufen werden. Da der Netzwerk-Ansatz Baumstandorte aus klimatisch verschiedenen Regionen des Iran integriert, welche durch unterschiedliche Herkünfte von Luftmassen beeinflusst werden, können Auswirkungen von Schwankungen in der Stärke der dominanten Zirkulationsmuster und großräumiger Telekonnektionen auf das Hydroklima des Iran und auf das Auftreten von Extremereignissen identifiziert werden. Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse der langfristigen Variabilität der Häufigkeit, Intensität und Dauer extremer hydroklimatischer Ereignisse auf interannuellen, dekadischen und hundertjährigen Zeitskalen.Mit Hilfe des “Backward trajectory modelling”-Ansatzes können regionale Unterschiede der dominanten atmosphärischen Luftmassenherkünfte und Zirkulationsmuster über das Jahrringnetzwerk für ausgewählte Extremjahre abgeleitet werden. Dadurch wird es möglich, Veränderungen in den Feuchte-Transportwegen festzustellen, welche während der letzten 40 Jahre zu extremen Klimabedingungen in verschiedenen Teilen des Iran geführt haben. Unsere neuen Daten werden mit existierenden Isotopenchronologien benachbarter Regionen in West- und Zentralasien kombiniert, um großräumige Telekonnektionen hydroklimatischer Signale aus Regionen mit dominantem Westwindeinfluss oder Dominanz des Asiatischen Monsunsystems herauszuarbeiten. Dadurch können zeitliche Variationen in der Stärke dieser Zirkulationssysteme und deren Einfluss auf das Dürrerisiko im Iran abgeleitet werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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