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Tumorspezifische B Zell Antwort im Liquor von Patienten mit ZNS Tumormanifestation -Tumorantigen Identifikation durch rekombinante Antikörpern von Liquor Plasmablasten-

Fachliche Zuordnung Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Hämatologie, Onkologie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 517964704
 
Bei dem Konzept der Tumor Immunüberwachung wird davon ausgegangen, dass Lymphozyten kontinuierlich neo-transformierte Zellen eliminieren und das Auftreten von Tumoren unterbinden können. Diese Theorie wurde durch die erfolgreiche Anwendung von Checkpoint Inhibitoren bei Krebserkrankungen bestätigt und hierdurch aktuelle Therapiestrategien revolutioniert.Initial wurden in der Tumorentstehung vor allem T Zellen untersucht, während systematische Studien hinsichtlich B Zellen unvollständig sind. Auch wenn einige Studien eine Korrelation zwischen dem Auftreten von B Zellen im Tumorgewebe und einem vorteilhaften klinischen Outcome gezeigt haben, bleibt die Rolle von B Zellen kontrovers. Neben dem Auftreten von B Zell Infiltraten konnten ebenfalls tumorspezifische Antikörper im Blut und Tumorgewebe von Krebspatienten identifiziert werden. Ein großer Nachteil bei solchen Studien ist jedoch, dass latente Infektionen oder alltägliche Pathogene eine B Zell Stimulation hervorrufen, was die Suche nach tumorspezifischen B Zellen im Blut deutlich erschwert. In Tumorerkrankungen mit ZNS Manifestation wie Hirnmetastasen oder Meningeosis neoplastica ist das Auftreten und die Funktion von B Zellen bislang kaum untersucht.In einer vorherigen Arbeit konnten wir zeigen, dass bei einem Teil der Patienten mit Hirnmetastasen oder Meningeosis neoplastica im Liquor ein erhöhter B Zell Anteil zu finden ist. In vorläufigen Untersuchungen von Liquor Immunglobulin (Ig) Repertoiren konnten wir zudem eine Expansion von Liquor B Zellen bei 5 Patienten mit Meningeosis neoplastica zeigen. In einem Melanom Patienten mit Meningeosis konnten wir 7 rekombinante Antikörper aus dem erfassten Ig Repertoire herstellen und eine Tumorspezifität der Antikörper nachweisen. Diese Antigene erscheinen extrem interessant, da sie einerseits eine in vivo Immunreaktion getriggert haben und andererseits unspezifische Kreuzreaktionen durch B Zell Rezeptor Selektion vermieden werden.Unter der Prämisse, dass der Liquor ein privilegiertes Immun-Kompartiment ohne Störfaktoren darstellt, planen wir die Analyse der B Zell Reaktion im Liquor von 20 Krebspatienten mit ZNS Manifestation. Mittels Einzelzellanalyse von Liquor Plasmablasten werden Ig Repertoire erfasst und rekombinante Antikörper produziert. Zusätzlich werden wir Ig Repertoire aus dem Blut erfassen und Ig Proteom-Analysen durchführen, um ein vollständiges Bild der B Zellreaktion im Liquor zu erhalten. Die rekombinanten Antikörper werden mit Hilfe von Micorarrays, Immunpräzipitation, Phagen Libraries, Immunfluoreszenz und ELISA Tests hinsichtlich Tumorspezifität untersucht. Wir zielen dabei darauf ab Tumorantigene zu identifizieren, die möglicherweise für zukünftige Behandlungsstrategien wie Tumor-Impfungen, Antikörper oder CAR T Zell Therapien angewendet werden können. In dem wir die intrinsische Immunantwort bei Krebspatienten im Liquor ausnutzen, erwarten wir neue Möglichkeiten für Tumorbehandlungen zu eröffnen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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