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Bimodaler korpusgestützter Sprachvergleich. Eine Untersuchung zu Kontingenzkonnektiva in europäischen Sprachen

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 518005590
 
Das beantragte Projekt behandelt Konnektiva, die eine konditionale, kausale oder konzessive Beziehung ausdrücken, wie z.B. engl. `if, `because' und `although'. Wir nutzen ein bimodales Übersetzungskorpus (EPTIC-J), um die Verwendung und Distribution relevanter Konnektiva in zwanzig europäischen Nationalsprachen zu untersuchen. Das EPTIC-J-Korpus enthält Transkriptionen von Reden, die im Europäischen Parlament gehalten wurden sowie deren Simultanverdolmetschungen und schriftliche Übersetzungen in die anderen Sprachen der Europäischen Union. Dieses Korpusdesign ermöglicht es uns, Konnektiva im Hinblick auf ihre Distribution in der Originalsprache sowie auf sprachübergreifende Korrespondenzen hin zu untersuchen, die sich in der (offline/schriftlichen sowie simultanen/gesprochenen) Übersetzung widerspiegeln. Kontingenzkonnektiva sind interpretativ vielschichtig, insofern als sie eine wahrheitsfunktionale Interpretation haben und gleichzeitig kommunikative Effekte auf der Diskurs- und Argumentationsebene auslösen. Die wichtigsten Fragen des Projektes sind (i) wie Bedeutungsaspekte auf verschiedenen Interpretationsebenen auf Aspekte sprachlicher Form (Distribution der Subordinatoren und lineare Anordnung der Sätze) abgebildet sind, und (ii) welcher Grad an kognitiver Belastung mit bestimmten Konnektiva und den von ihnen ausgedrückten Beziehungen verbunden ist. Zur Beantwortung von Frage (i) verwenden wir nur den schriftlichen Teil des Korpus. Für Frage (ii) stützen wir uns auf die Verdolmetschungsdaten, wobei wir die Wahl einer Übersetzungsoption und die `ear-voice-span' (EVS/décalage) als Indikatoren für kognitive Belastung verwenden. Durch die Anwendung einer neuen Methodik (bimodale vergleichende Korpusanalyse) bei der Untersuchung eines Themas, das aus verschiedenen Perspektiven (Typologie, Satzsemantik, Diskurs/Konversation und Argumentation) behandelt worden ist, insbesondere durch die Integration von gesprochenen Daten, werden wir frühere Aussagen und Verallgemeinerungen in einem neuen Licht betrachten und neue Perspektiven eröffnen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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