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Ästhetik und spekulative Kunstgeschichte. Philosophische Grundlagen der Kunstgeschichte als historischer Wissenschaft im Hegelianismus

Fachliche Zuordnung Geschichte der Philosophie
Förderung Förderung von 1999 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5182830
 
Das Forschungsprojekt besteht in einer exemplarischen Untersuchung des Verhältnisses von philosophischer Ästhetik und Kunstgeschichte als wissenschaftlicher Disziplin anhand einer für die Ausbildung der modernen Kunstgeschichte bestimmenden philosophischen Position: der Hegelschen Ästhetik bzw. ihrer Brechung in der Kunstphilosophie und Kunstgeschichtskonzeption des Hegelianismus.Bislang wurde die durch Hegels Ästhetik angeregte Kunstgeschichtsschreibung global als eine in sich ungeschichtliche Überfremdung historischen Wissens durch die philosophische Systematik kritisiert (vgl. W. Waetzoldt) und weitgehend vernachlässigt. Dieses Mißverständnis, das durch die bislang publizierten Texte der Hegelschen Ästhetik und der kunstgeschichtlichen Abhandlungen seiner Schüler verursacht wurde, wird durch die gegenwärtige Hegelforschung korrigiert. Das geplante Projekt analysiert den Zusammenhang zwischen einer kulturgeschichtlichen Bestimmung der Kunst in Hegels Berliner Ästhetikvorlesungen und der Kunstgeschichtsschreibung der Hegelianer, die beide das verfügbare historische Wissen mit einer kulturpolitischen Intention verknüpfen. Daß beide Ansätze über eine dogmatische Festlegung des Geschichtsverständnisses durch ein vorgefertigtes philosophisches System hinausweisen, läßt sich durch die Kenntnis der Quellen belegen.Da bis zum geplanten Beginn des Forschungsprojekts 1999 zwei Quellentexte zu Hegels Ästhetik (jeweils eine Mitschrift der Ästhetikvorlesung Hegels aus den Sommersemestern 1823 und 1826) sowie Hothos für seine Konzeption der Kunstgeschichte maßgeblichen Vorstudien zu Leben und Kunst zusammen mit einer Reihe begleitender Studien bereits publiziert worden sind, kann sich die Untersuchung darauf konzentrieren, anhand der unterschiedlichen Quellen alternative Konzepte einer Theoriebildung freizulegen, die auch aktuellen Debatten, etwa um das "Ende der Kunstgeschichte" (so H. Belting), neue Perspektiven eröffnen.Die Zusammenhänge von Kunstphilosophie und Kunstgeschichte bei Hegel bzw. im Hegelianismus sollen im Forschungsprojekt dabei in zwei selbständigen, aber aufeinander verweisenden Untersuchungen erhellt werden: einer systematischen Studie einerseits und einem Editionsvorhaben andererseits, das mit Texten zu einer Vorlesung Hothos über philosophische Ästhetik von 1833 eine für die Analyse des Verhältnisses von philosophischer Ästhetik und Kunstgeschichte zentrale Quelle erschließt. Zusätzlich werden im Editionsvorhaben die kunsthistorisch orientierten Kritiken der 1835 erschienenen Hegelschen Ästhetik ausgewertet und in einer kommentierten Auswahl publiziert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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