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Implizite Wahrnehmungsprozesse bei Patienten mit visuellem Hemineglect

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 1999 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5183368
 
Patienten mit Hemineglect zeigen eine ausgeprägte Vernachlässigung der linken Raumhälfte, obwohl kein sensorischer Defekt besteht. Mittels Priming - der "Bahnung" der Reizverarbeitung durch Vorreize bzw. Primes - haben neue Studien aber eine er-staunlich intakte implizite Verarbeitung von Reizen im vernachlässigten Halbfeld berichtet. In diesem Projekt sollen implizite Primingprozesse bei Neglect erstmals mit ereigniskorrelierten Hirnpotentialen (EKP) erfaßt und ihr etwaiger Zusammenhang mit der Funktionswiederherstellung bestimmt werden. In Untersuchung 1 (U1) soll mit sprachlichem und in U2 mit bildhaftem Material die implizite Aktivierung perzeptueller Repräsentationen mittels Wiederholungspriming, und die Aktivierung semantischer Repräsentationen mittels assoziativem Priming erfaßt werden. EKP sind sehr sensitiv für solche impliziten Wahrnehmungsprozesse und erlauben ihre differenzierte zeitliche und lokalisatorische Analyse. In U3 soll geprüft werden, inwieweit diese Parameter eine Prognose der Funktionswiederherstellung erlauben. Für die Leistungsevaluation wird neben den traditionellen diagnostischen Verfahren ein moderner PKW-Fahrsimulator eingesetzt, um das Verhalten in einer alltagsnahen Situation objektiv zu untersuchen. In Abhängigkeit von der Befundlage könnten Untersuchungen der impliziten Wahrnehmung künftig die Diagnostik von Neglect ergänzen und bei der Planung rehabilitativer Maßnahmen berücksichtigt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Hans Karbe
 
 

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