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Psychodynamisch-interaktionelle und kognitiv-behaviorale Psychotherapie bei somatoformen Schmerzstörungen. Eine randomisierte, kontrollierte Psychotherapie-Evaluationsstudie

Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung von 1999 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5184030
 
Bei einer Lebenszeitprävalenz von 10-12% in der Allgemeinbevölkerung zählen somatoforme Schmerzstörungen zu den häufigen psychischen Störungen. Sie sind insofern gesundheitsökonomisch besonders bedeutsam. Bisher gibt es nur sehr wenige Studien zur Wirksamkeit psychotherapeutischer Behandlungsansätze bei somatoformen Störungen (F45). Die meisten wurden für Patienten mit Colon irritabile durchgeführt. Bei dieser Patientengruppe zeichnet sich sowohl für psychodynamische als auch für kognitiv-verhaltenstherapeutische Therapieansätze eine gute Wirksamkeit ab. Ziel der vorliegenden Studie ist ein Vergleich dieser beiden Therapieansätze auf der Basis einer randomisierten Zuweisung. Als Vergleichsgruppe dient eine aus geographischen Gründen nicht einbeziehbare Patientenpopulation mit diesem Störungsbild (naturalistischer Verlauf). Zudem sollen Prädiktoren für den Therapieansatz insgesamt sowie für das eine bzw. das andere der beiden Psychotherapieverfahren auf der Basis der Ergebnisse der Einjahreskatamnese herausgearbeitet werden. Hauptzielparameter für den Therapieerfolg sind die Schmerzstärke sowie die Auswirkungen der Schmerzen auf den Alltag. Als Prädiktoren werden v.a. die Dimensionen Angst, Depression und Persönlichkeitsstörung im Hinblick auf eine vorliegende Komorbidität, psychische Vulnerabilität vor dem Hintergrund der Einwirkung psychosozialer Belastungsfaktoren in der Kindheit sowie zur Verfügung stehende Coping- bzw. Abwehrmechanismen untersucht.Insgesamt werden in der Studie 240 Patienten nach definierten Ein- bzw. Ausschlußkriterien aufgenommen, von denen dann 2x70 (je 8 Gruppen) per Randomisierung jeweils einem der beiden Therapiearme zugeordnet werden. Beide Therapieformen sind manualisiert und enthalten eine Reihe von für diese Patientengruppe spezifischen Modifikationen zu den bisherigen kognitiv-verhaltenstherapeutischen bzw. psychoanalytisch orientierten Gruppentherapieansätzen. Die "Gesamtdosis" ist mit 3.600 Minuten für die psychodynamisch-interaktionelle Gruppentherapie und ca. 3.400 Minuten für die kognitiv-verhaltenstherapeutische Gruppentherapie vergleichbar. Die Studie läßt einen wichtigen Beitrag zu einer künftig besseren Versorgung von Patienten mit somatoformen Störungen mit Leitsymptomatik Schmerz erwarten. Dies wäre nicht zuletzt auch ein Beitrag zu einer erheblichen Kostensenkung im Gesundheitswesen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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