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Kleinasiatische Häfen und ihr Hinterland

Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung Förderung von 1999 bis 2005
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5185100
 
Da Häfen als Orte der Begegnung von Kulturen bei Akkulturationsprozessen in ganz unterschiedlichen Bereichen eine besondere Rolle zukommt, wird anhand ausgewählter Küstenstreifen Kleinasiens ihre Mittlerrolle bei der Verbreitung kultureller Anregungen untersucht. Neben den Häfen soll auch das zugehörige Hinterland betrachtet werden, um den Umfang und die Art kultureller Einflüsse griechisch-römischer Provenienz auf indigene Kulturen Kleinasiens zu ermitteln. Diese Vorgänge sollen begleitend in einer regional begrenzten Fallstudie in Lykien detailliert nachgezeichnet werden. Hierbei wird ein Vergleich der griechisch-römisch geprägten Häfen mit Inlandorten vorgenommen, die deutliche Persistenz indigener Kultur im Siedlungsbild zeigen. Für ein derartiges Vorhaben eignen sich besonders die zentrallykischen Hafenorte Teimiusa und Antiphellos und ihre zugehörigen Hinterlandorte Tyberissos und Phellos. Die Aufnahme aller Überreste in den Häfen kann zunächst Aufschluß über die Wandlung lykischer Orte in prosperierende hellenistische sowie kaiserzeitliche Siedlungen geben. Die Eigenarten dieser Entwicklung werden aber erst in einem Vergleich mit Tyberissos und Phellos verständlich. Diese zeigen als ehemalige, seit der archaischen Zeit bewohnte lyk. Dynastensiedlungen in extremer Höhenlage trotz beachtlicher Siedlungskontinuität eine deutlich zögerlichere Aufgabe indigener Siedlungstraditionen. Eine Erforschung der unterschiedlichen Siedlungsentwicklung dieser Ortspaare verspricht, Aufschluß zu geben über Phänomene der Akkulturation und die sie begünstigenden bzw. hemmenden Faktoren von der klassischen Zeit bis in die Spätantike.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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