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GRK 3004:  Ökologische Regime Shifts und systemische Risiken in gekoppelten sozioökologischen Systemen (ECORISK)

Fachliche Zuordnung Geographie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 518865889
 
Das Graduiertenkolleg „Ecological Regime Shifts and Systemic Risk in Coupled Social-Ecological Systems“ (ECORISK) befasst sich mit den Ursachen von ökologischen Regime Shifts und deren möglichen Folgen in sozioökologischen Systemen (SES). Sozioökonomische Entwicklungen haben zu Verflechtungen von Ökosystemen und menschlichen Aktivitäten geführt, die auf systemischer Ebene nicht ohne Risiko sind. Die Folgen ökologischer Regime Shifts (d.h. plötzlicher Übergänge zu neuen Zuständen von Ökosystemen) können katastrophale Auswirkungen auf die Gesellschaft haben. Somit stellen sie ein großes Risiko für die Gesellschaft dar, da ihre Kaskadeneffekte die regionale Ebene übersteigen und sich bis auf die globale Ebene ausbreiten können. Derartige Folgen werden als systemische Risiken bezeichnet. Regime Shifts ergeben sich oft aus allmählichen Prozessen, wie der globalen Erwärmung und der Nährstoffbelastung von Böden. Infolge dieser Prozesse bewegen sich Systeme auf einen Wendepunkt zu, der zum Zusammenbruch des gesamten Systems führen kann. Ein Beispiel dafür ist die intensive Landwirtschaft. Die dazugehörigen Praktiken haben negative und vielfältig wirkende Auswirkungen auf Ökosysteme, die zu lokalen Zusammenbrüchen und in Folge dessen zu Regime Shifts führen können. Gleichzeitig hat die zunehmende Integration der Landwirtschaft in globale Produktionsnetzwerke zu starken Interdependenzen geführt. Diese Kaskadeneffekte begünstigen sowohl die Ausbreitung als auch den Anstieg von Irritationen, die die Ernährungssicherheit gefährden können. ECORISK wird sich diesen vielfältigen Herausforderungen mit einem interdisziplinären Team annehmen und verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz auf Systemebene. Ökologische Regime Shifts werden ebenso untersucht, wie die komplexen Risiken. ECORISK analysiert zudem die Wahrnehmung dieser Risiken durch verschiedene Akteur*innen. Darüber hinaus wird ECORISK die Reaktionen auf tatsächliche und erwartete Regime Shifts auf der Ebene des individuellen Verhaltens und der Governance-Systeme erforschen. ECORISK wird die intensive Landwirtschaft als Leitbeispiel nutzen, um den generischen und konzeptionellen Forschungsansatz zu kontextualisieren. Zu diesem Zweck werden verschiedene Fallstudien und Modelle miteinander verknüpft, die sich alle auf das Leitbeispiel beziehen. Durch die Integration von exzellenter interdisziplinärer Forschung sowie umfassender Doktorand*innenausbildung wird ECORISK sowohl neue wissenschaftliche Erkenntnisse liefern als auch eine neue Generation von Wissenschaftler*innen hervorbringen. ECORISKs Absolvent*innen werden disziplinäre Tiefe mit einem ganzheitlichen Verständnis des systemischen Risikos in SES und Methoden zu deren Analyse kombinieren, so dass sie effektiv in interdisziplinären, lösungsorientierten Teams arbeiten können, die zur Bewältigung großer ökologischer und gesellschaftlicher Herausforderungen benötigt werden.
DFG-Verfahren Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution Universität Osnabrück
 
 

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