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Koordinationsfonds

Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 493131063
 
Unsere Forschungsgruppe widmet sich der gemeinsamen programmatischen Erforschung von Toleranz und den vielfältigen Herausforderungen, die mit dem Konzept und der Praxis von Toleranz verbunden sind. Wir werden nicht nur die Schwierigkeit, sondern auch die Möglichkeit von Toleranz neu beleuchten. Das Ablehnung-Respekt-Modell der Toleranz wird unsere Forschungen leiten. Das Modell baut auf wichtigen Einsichten mehrerer Disziplinen auf, insbesondere der politischen, der Sozial- und der Moralphilosophie sowie der Sozialpsychologie. Wir sind überzeugt, dass dieses Modell als Leitmodell sehr gut geeignet ist, doch wird auch das Modell selbst in unseren Forschungen auf den Prüfstand gestellt. Es ist offen für eine Weiterentwicklung (Spezifizierung, Präzisierung, Verbesserung), aber auch die Überarbeitung, Zurückweisung oder gar der Austausch durch eine Alternative sind letztlich möglich, sollte das Modell der Prüfung nicht standhalten. Das Hauptziel der Forschungsgruppe besteht darin, ein theoretisch kohärentes und empirisch robustes Rahmenwerk zum Verständnis der Grundlagen, Dynamiken und (intendierten sowie nicht-intendierten) Folgen von Toleranz in pluralen Gesellschaften zu erarbeiten. In Anerkennung der Vielfältigkeit der Herausforderungen, die mit dem Konzept und der Praxis von Toleranz verbunden sind, bringt die Forschungsgruppe eine multidisziplinäre Gruppe von Forscher*innen zusammen, um das Ablehnung-Respekt-Modell einer Prüfung zu unterziehen und eine überzeugende evidenzbasierte Argumentation für das Modell oder für eine überarbeitete und verbesserte Version zu liefern (oder um eine bessere Alternative zu entwickeln, sollte das Modell der strengen Prüfung durch unsere Forschungen nicht standhalten). Die multidisziplinäre Zusammensetzung der Forschungsgruppe wird es uns ermöglichen, ein breites Spektrum relevanter Facetten und Dimensionen abzudecken. So werden wir inhaltliche Aspekte berücksichtigen (z.B. ob religiöse, ethnische, politische, Geschlechts- oder sexuelle Identitäten auf dem Spiel stehen) ebenso wie Kontextaspekte (z.B. den weiteren nationalen oder kulturellen Kontext von Intergruppenbeziehungen) und auch die zeitliche Perspektive (z.B. unmittelbare Ursache-Wirkung-Zusammenhänge sowie langfristige Entwicklungen). Unsere gemeinsame Anstrengung wird den Stand der Forschung voranbringen, indem wir ein wirkmächtiges konzeptuelles Instrument zum Verständnis von Toleranz hervorbringen, welches auf sich gegenseitig stützenden Erkenntnissen unterschiedlicher Disziplinen basiert. Wir sind zuversichtlich, dass wir damit den Weg ebnen werden nicht nur für eine wissenschaftliche, sondern auch für eine öffentliche Bewertung von Toleranz in westlichen Gesellschaften und darüber hinaus, die sowohl realistisch ist (d.h. von Toleranz weder zu viel noch zu wenig erwartet) als auch unbeeinflusst von Politisierung und Ideologie.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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