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„Die Zukunft der Pflege – die Pflege der Zukunft“: Stand, Potentiale und Entwicklungstendenzen professioneller Pflege in Deutschland
Antragsteller
Professor Dr. Frank Schulz-Nieswandt
Fachliche Zuordnung
Soziologische Theorie
Empirische Sozialforschung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 519588076
Die Krise im Rahmen der Covid 19-Pandemie hat erneut und deutlich spürbar erkennen lassen, dass ohne eine professionelle pflegerische Versorgung in Krankenhäusern, Langzeitpflegeeinrichtungen und der ambulanten Versorgung gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen nicht bewältigt werden können. Mehr denn je ist es notwendig, aus wissenschaftlicher Perspektive tragfähige strukturelle Konzepte für die Zukunft dieses Berufsfeldes zu entwickeln, die den Begriff der Professionalisierung ernst nehmen und ihn in einen berufsfeldspezifischen organisatorischen und ethisch begründeten Rahmen einbinden. Unser Anliegen ist es, einen substantiellen Beitrag zur Anerkennung und Weiterentwicklung professioneller Pflege als Zukunftsaufgabe für Deutschland zu leisten – und zwar aus pflegewissenschaftlicher Perspektive. Aus diesem Grunde möchten wir die Anforderungen an die Professionalisierung des Pflegeberufs benennen, beobachtbare Widersprüche und inkonsistente Entwicklungen aufzeigen und nicht zuletzt an die internationale Entwicklung anschlussfähig werden. Dabei versichern wir uns der Mitarbeit internationaler Expertinnen und Experten. Unser Ziel ist es, mit in gemeinsamen Workshops generierten Forschungsvorhaben einen signifikanten Beitrag zur Aufrechterhaltung und Verbesserung der pflegerischen Versorgung der Bevölkerung in Deutschland zu gewährleisten - auch außerhalb pandemischer Szenarien. Damit konturieren wir ein Feld, was seit Jahrzehnten nur ansatzweise wissenschaftlich ausbuchstabiert wurde. Dazu haben wir ein Netzwerk gegründet, in dem 19 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen zentrale Aspekte und bereits benennbare Desiderate diskutiert, systematisiert und daraus ein Workshop-Konzept entwickelt haben. Dieses Konzept gliedert sich in fünf inhaltliche Blöcke: 1. Qualifizierungsprozesse und Professionalisierung, 2. Intersektionalität und Interkulturalität, 3. Intra- und Interpflegerische Kooperation, 4. Ökonomisierung und gesellschaftliche Rahmenbedingungen, 5. Der internationale Vergleich.Im Rahmen dieser Workshops werden wir ein Forschungsprogramm erarbeiten und in konkrete, interdisziplinär aufgestellte Projektvorhaben umsetzen. Die Projekte dieses Forschungsprogrammes werden in koordinierten Forschungsgruppen durchgeführt mit dem Ziel, Theorieentwicklung und Praxisreflexion voran zu treiben, um so die Pflege auf internationalen Standard zu heben und die Versorgung langfristig zu sichern. Die Erkenntnisse fließen in die auf Dauer angelegte Arbeit des Netzwerkes ein.
DFG-Verfahren
Wissenschaftliche Netzwerke
Mitverantwortlich(e)
Professorin Dr. Sabine Ursula Nover