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Das Familiengedächtnis. Erinnerung im deutsch-jüdischen Bürgertum 1890-1932

Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung von 1999 bis 2000
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5196442
 
Die Arbeit nähert sich der Identitätsproblematik des deutschen Judentums in der Moderne mit einem neuen Forschungsansatz: der Untersuchung von Erinnerungsstrategien. Grundthese ist, daß Identitätsfragen immer im Rückgriff auf die Vergangenheit - die kollektive und die eigene - beantwortet werden. Die Analyse autobiographischer Erinnerungsschriften aus der Zeit zwischen 1890 und 1932 legt Deutungsversuche frei, die im deutschjüdischen Bürgertum zu jener Zeit unternommen wurden, um den Konflikt zwischen Anpassungswillen an die deutsche Gesellschaft einerseits und Traditionswahrung andererseits zu lösen. Es kann gezeigt werden, daß besonders die Erinnerung an die eigene Familiengeschichte in der Selbstwahrnehmung der deutschen Juden weiterwirkte, und daß mit Hilfe des "Familiengedächtnisses" aktuelle Probleme wie etwa der Umgang mit dem Antisemitismus, mit der Auflösung des Bezugssystems Religion oder mit den veränderten Geschlechterrollen verarbeitet wurden.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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