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Genealogie im spät-kaiserlichen China herstellen: Die Selbstdarstellung der ruralen Eliten in Huizhou
Antragsteller
Professor Dr. Barend J. ter Haar
Fachliche Zuordnung
Asienbezogene Wissenschaften
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 519654077
Dieses Projekt ist Teil des Projekts "World Genealogy. Darstellung, Dokumentation und Instrumentalisierung von Abstammungslinien in Asien, Europa und im Nahen Osten in der Frühen Neuzeit". Die vier Projekte, die unabhängig voneinander, aber gleichzeitig eingereicht werden, befassen sich mit genealogischen Praktiken * in den politischen Kontexten des Nahen Ostens * im japanischen Buddhismus * in europäischen Aristokratien und Staatsregierungen und * in Chinas ruralen Eliten. Gemeinsam erarbeiten die Projekte einen konzeptionellen Fahrplan für eine zukünftige kulturübergreifend-vergleichende Untersuchung genealogischer Praktiken. Alle Projekte haben eine gemeinsame Forschungsagenda und einen gemeinsamen Arbeitsplan, der sich jeweils auf genealogische Medien (Jahr 1), Routinen des genealogischen Wissensmanagements (Jahr 2) und die Rolle genealogischer Argumente bei der Schaffung sozialer, politischer und kultureller Legitimität (Jahr 3) konzentriert. Im Rahmen der Antragsgruppe "World Genealogy", fokussiert dieses Projekt auf die genealogischen Praktiken in China während der Ming und Qing Dynastie sowie während der Republik. Im Zentrum stehen fünf Genealogien, die von den ländlichen Eliten im Dorf Xu in Huizhou (Provinz Anhui im heutigen China) zwischen 1568 und 1948 erstellt wurden. An diesem gut überlieferten Beispiel wird das Projekt eine Fallstudie zu den Prozessen der Wissensproduktion während der Kompilierung genealogischer Texte erarbeiten. Es wird sich zeigen, dass Genealogien diskursive Werkzeuge waren, die für eine Vielfalt von Zwecken verwendet werden konnten, indem sie die Potentiale von Schrift und Druck gezielt zum Einsatz brachten. Die tiefgehende Analyse der ausgewählten Genealogien aus dem spät-kaiserzeitlichen China wird in exemplarischer Weise die Rolle der Genealogie im Kontext ruraler Verwandtschaftskonstruktion im Umfeld hoher Eliten rekonstruieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen