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Frühangelegte differentielle Diagenese in Karbonaten und assoziierte petrophysikalische Eigenschaften
Antragstellerin
Professorin Dr. Hildegard Westphal
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung von 1999 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5201296
Die Entstehung und Diagenese von rhythmischen, karbonatischen Abfolgen, wie z.B. Kalk-Mergel-Wechselfolgen, wird schon lange kontrovers diskutiert. Der Anteil der Diagenese an der Bildung dieser rhythmischen Abfolgen ist noch immer umstritten. Ein Grund für die Langlebigkeit dieser Kontroverse ist der Mangel an vergleichbaren modernen Äquivalenten, an denen man die Prozesse der Diagenese studieren könnte. Während ODP Leg 166 am leewärtigen Hang der Großen Bahama Bank wurden Neogene unlithifizierte bis vollständig lithifizierte Sedimenten durchteuft, die rhythmische Abfolgen offensichtlich primären sedimentären Ursprungs umfassen. Leg 100 durchteufte ähnliche, jedoch tonreiche primäre Wechselfolgen im Golf von Mexiko. Die Bohrkerne der beiden Legs bieten die bisher einmalige Chance, die Prozesse der diagenetischen Transformation von unverfestigten rezenten Sedimenten in reife Kalk-Mergel-Wechselfolgen zu studieren. Außerdem läßt sich an diesen Kernen untersuchen, was die unterschiedliche Diagenese in Kalken und Mergeln auslöst, und wie sich diese auf die petrophysikalischen Eigenschaften der Gesteine auswirkt. Die Vorhersagbarkeit von petrophysikalischen Eigenschaften wie Schallgeschwindigkeit, Porosität und Permeabilität ist in Karbonaten durch die komplexe Frühdiagenese sehr eingeschränkt. Diese Eigenschaften, die für Aquifer-, Petroleum- und Umwelt-Geologie gleichermaßen wichtig sind, werden stark von Mikrodiagenese beeinflußt. Die vorgestellte Studie soll sowohl die Diagenesevorgänge, als auch ihren Einfluß auf die petrophysikalischen Eigenschaften untersuchen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen