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Der Jet von MWC 560
Antragsteller
Professor Dr. Bernhard Wolf
Fachliche Zuordnung
Astrophysik und Astronomie
Förderung
Förderung von 1999 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5203630
Unser Wissen über Jets in astrophysikalischen Objekten ist noch sehr unzureichend. Im beantragten Projekt soll eine empirische Untersuchung der Jetstruktur im symbiotischen System MWC 560 durchgeführt werden. Der Jet von MWC 560 zeichnet sich als einzigartiges Studienobjekt dadurch aus, dass die Sichtlinie praktisch entlang der Jetachse verläuft und somit das Jetgas Absorptionen im Spektrum der zentralen Quelle verursacht. Aus den Jetabsorptionen kann damit die Dynamik des Jetgases direkt untersucht werden, im Gegensatz zu den meisten anderen Fällen, wo "nur" die Wechselwirkung zwischen Jet und Umgebung beobachtbar ist. Dank dieser Eigenschaft ist MWC 560 ein Schlüsselobjekt für die JetphysikDie Jetabsorptionen sollen anhand von vorhandenen, umfangreichen spektroskopischen Beobachtungen von MWC 560 untersucht werden, die mit dem neuen FEROS-Echellespektrographen aufgenommen wurden. Die von uns gewonnenen Spektren übertreffen das existierende Datenmaterial in Qualität, zeitlicher Überdeckung und spektraler Auflösung bei weitem und erlauben deshalb völlig neue Perspektiven für die Untersuchung dieser Jetquelle.Desweiteren werden in dem vorliegenden Projekt die physikalischen Prozesse bei der Beschleunigung und Kollimation von Jets untersucht. Dazu sollen Jetabsorptionen mit Hilfe von vorhandenen Jetmodellen berechnet und mit den Beobachtungen von MWC 560 verglichen werden. Von diesem Vergleich erwarten wir entscheidende Fortschritte in unserem Verständnis über stellare astrophysikalische Jets.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Max Camenzind