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Absolute Chronologie der Entwicklung der Paläoseen in den zentralen Anden

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 1999 bis 2001
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5207040
 
Genaue absolute Zeitmarken über die terrestrische Klimageschichte liegen weltweit gesehen nur von wenigen Fundorten vor, die nahezu ideale Ablagerungs- und Erhaltungsbedingungen von für die Datierung geeigneten Materialien, z.B. jahresgeschichteten Seesedimenten, erfüllen. In vielen paläoklimatischen Schlüsselregionen, wie den zentralen Anden, sind die geochronologischen Probleme extrem komplex, weswegen z.B. für die Atacama-Wüste nur das Frühholozän (Copiasa-Event) geochronologisch detalliert untersucht ist.
Der Beginn der spätglazialen Klimaentwicklung im Altiplano (Tauca-Phase, etwa 16.000 bis 8.000 14C-Jahre v.h.) ist noch umstritten und soll mit präzisen thermionenmassenspektrometrischen (TIMS) 230Th/U-Datierungen und parallelen 14C-Datierungen verschiedener Sedimentfraktionen weiter eingeengt werden. Dazu ist die Anpassung des für unreine Karbonate entwickelten "Isochronen-Verfahrens"auf die 230Th/U-Datierung von Seesedimenten notwendig.
Die zweite Aufgabe besteht in der Erstellung einer zuverässigen, hoch aufgelösten absoluten Chronologie der nach bisherigen Vorstellungen etwa 15.000 Jahre dauernden Minchin-Phase(>25.000 14C-Jahre v.h.) mit Hilfe von TIMS-230Th/U-Daten. Für die regionale und globale paläoklimatische Einbindung der Ergebnisse sind Änderungen der Seespiegelhöhe aus den Sedimentzusammensetzungen abzuleiten, die zur Beurteilung, Korrektur und Kalibration der zum Vergleich mit den 230Th/U-Daten ermittelten 14C-Ergebnisse benötigt werden. Aus der zuverlässigeren absoluten Chronologie der Atakama dürfen letztendlich Hinweise auf die Ursachen erwartet werden, die für die am Übergang Pleistozän/Holozän von der Temperaturgeschichte abgekoppelten Seenphasen in der Atakama und der Sahara verantwortlich sind.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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