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Die Bedeutung mariner Pilze in der Mikrobiellen Schleife
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Tilmann Harder; Dr. Marlis Reich
Fachliche Zuordnung
Physik, Chemie und Biologie des Meeres
Mikrobielle Ökologie und Angewandte Mikrobiologie
Mikrobielle Ökologie und Angewandte Mikrobiologie
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 520750462
Marine Nahrungsnetze werden maßgeblich durch das Zusammenspiel von Kohlenstofffixierung, Primärproduktion und Remineralisierung organischer Substanzen gesteuert. Diese Substanzen sind chemisch divers und kommen in gelöster, adsorbierter oder aggregierter Form vor. Sie werden durch ein breites Spektrum heterotropher Mikroorganismen abgebaut. Die Rolle von Bakterien ist hierbei vergleichsweise gut verstanden. Sie bilden metabolische Subpopulationen mit komplementären Zersetzungsstrategien, was zu so genannten metabolischen Gilden führt. Obwohl marine Pilze ubiquitär in pelagisch mikrobiellen Gemeinschaften vertreten sind, ist ihre Bedeutung für den mikrobiellen Kreislauf (engl. microbial loop) noch weitgehend unklar. Ob und wie Pilze mit Bakterien im mikrobiellen Kreislauf miteinander interagieren, beeinflusst die Effizienz mariner Kohlenstofftransformation, und ist daher von hoher wissenschaftlicher Bedeutung. Mit diesem Antrag soll die Hypothese verfolgt werden, dass (1) Pilze und Bakterien in Abhängigkeit von der organischen Kohlenstoffquelle spezifische Stoffwechselgilden bilden, und (2) dabei über Interaktionen zwischen Pilzen und Bakterien das Abbaupotenzial der Gilde erhöhen. Dies wird mit zeitlich aufgelösten in-vitro Experimenten untersucht. Dazu wird Seewasser während geographisch unterschiedlicher Phytoplanktonblüten beprobt und zu einem mikrobiellen Inokulum aus Pilzen und Bakterien aufkonzentriert. Mit dem Inokulum werden verschiedene gelöste organische Substrate beimpft, um spezifische Stoffwechselgilden zu etablieren. Diese Gilden werden daraufhin zur phylogenetischen Analyse mit tag-Sequenzierung und zur chemischen Analyse ihrer Abbauprodukte mittels LC-MS und NMR untersucht.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen