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Bestimmen Zytokin-Promotor-Polymorphismen die Ausprägung des Immundefektes bei chronischer Niereninsuffizienz und die Prognose nach Nierentransplantation

Fachliche Zuordnung Medizin
Förderung Förderung von 1999 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5209720
 
Die chronische Niereninsuffizienz löst ein sekundäres Immundefektsyndrom aus, das durch infektiöse Komplikationen wesentlich zu Morbidität und Mortilität der Patienten beiträgt. Es beruht wesentlich auf einer Störung der Signalgebung antigenpräsentierender Zellen an die T-Lymphozyten, einerseits aufgrund eines Defektes des costimulatorischen Moleküls B7, zum zweiten durch eine veränderte Zytokinproduktion der Monozyten. Es besteht eine enge Assoziation des Defektes zur Produktion des regulatorischen, von Monozyten sezernierten Interleukin 10, das den chronisch inflammatorischen Prozeß von Urämie und Nierenersatztherapie kontrolliert. Der Immundefekt ist bei einzelnen Personen sehr unterschiedlich ausgeprägt. Beim Gesunden ist eine genetisch determinierte Variabilität der Il-10 Produktion bekannt, die auf Punktmutationen im Promotor des Gens beruht. Arbeitshypothese dieses Projektes ist, daß die individuell unterschiediche Fähigkeit zur Produktion von Il-10 und damit die Ausprägung des urämischen Immundefektes zumindest zum Teil durch diesen Genpromotor-Polymorphismus zu erklären ist. Das Projekt soll die prognostische Bedeutung des Genpolymorphismus für die Immunantwort bei Niereninsuffizienz unterwuchen. Ferner soll der Einfluß des urämischen Immundefektes auf die Progose nach Nierentransplantation untersucht werden. Bekannt ist ein im Vergleich zu anderen Organtransplantationen geringerer Bedarf an therapeutischer Immunsuppression zur Verhinderung von Abstoßungsreaktionen. Das Projekt soll die prognostische Bedeutung der individuellen Ausprägung des Immundefektes und des Il-10 Polymorphismus für den Verlauf nach Nierentransplantation untersuchen. Die Il-10 Genotypisierung könnte so einen einfach zu bestimmenden Parameter des individuellen immunologischen Risikos der Transplantation ergeben und den jeweiligen BasisBedarf an therapeutischer Immunsuppression steuern helfen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Hans Köhler
 
 

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